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Verfasst von Fausto Alves
28. April 2021 – Lesezeit: 5 Minuten
Inhaltsverzeichnis
"Egal, wie groß oder klein die Pfoten waren, die dich begleitet haben. Sie hinterlassen Spuren für die Ewigkeit in deinem Herzen."
Sich von seinem treuen Wegbegleiter zu verabschieden ist nie einfach, egal ob Pferd, Hund, Katze oder Maus. Der Verlust schmerzt oft ähnlich stark wie der eines geliebten Menschen. Immerhin hat einen das Tier viele Jahre lang begleitet und war damit nicht nur ein geliebtes (Haus)tier sondern auch ein Teil der Familie.
Deshalb ist es oft besonders wichtig, auch den tierischen Familienmitgliedern im Todesfall einen würdevollen Abschied zu ermöglichen. Das Entsorgen in einer sogenannten Tierkörperbeseitigungsanlage ist dabei für Viele keine Option. Deshalb bieten wir Ihnen in diesem Artikel einen Überblick über alle Möglichkeiten, die Sie haben, um eine für Sie passende Beisetzungsart für Ihren geliebten Wegbegleiter zu finden.
In diesem Artikel erfahren Sie:
Bei einer Tierbestattung wird das verstorbene (Haus)tier auf einem eigens dafür vorgesehenen Tierfriedhof beigesetzt. Dafür gibt es wiederum zwei Möglichkeiten, nämlich die Erdbestattung und die Feuerbestattung.
Bei der Erdbestattung wird das Tier in einem Sarg bestattet, bei der Feuerbestattung dagegen wird das Tier eingeäschert und dann im Rahmen einer Urnenbestattung beigesetzt.
Nach einer Kremation gibt es allerdings auch noch weitere Möglichkeiten, wie zum Beispiel die Urne zu Hause aufzustellen oder die Asche im Rahmen einer Baumbestattung beizusetzen.
Die Tierbestattung ist keineswegs eine moderne Erfindung der Neuzeit. Schon vor etwa 12.000 Jahren gab es rituelle Bestattungen verstorbener Tiere, wobei die erste belegte Tierbestattung in Israel stattfand. Besonders im antiken Ägypten wurden ausgesprochen viele Tiere beigesetzt, die damals als heilig galten, darunter meist Katzen, Stiere, Krokodile oder Falken.
Auch im Mittelalter spielte die Tierbestattung eine wichtige Rolle. Damals wurden besonders wohlhabende Verstorbene mit ihren Tieren gemeinsam bestattet. Bei den Tieren handelte es sich meist um Pferde oder Hunde.
Das Angebot klingt meist gut: Gegen einen Unkostenbeitrag von rund 20-50 € kann man das verstorbene Tier direkt bei der Tierärztin oder dem Tierarzt lassen. Diese oder dieser kümmert sich dann um die fachgerechte "Entsorgung" der sterblichen Überreste.
Wer bei diesem Angebot an eine typische Kremation denkt, liegt leider in den meisten Fällen falsch. Selbstverständlich gibt es auch Tierärztinnen und Tierärzte, die mit Krematorien zusammenarbeiten und die Ihnen die Fahrt zum Krematorium gerne abnehmen.
Diese Angebote existieren allerdings meist nicht zu einem Preis von 20-50 €. Eine Liste mit den ungefähren Kosten einer Kremation finden Sie etwas weiter unten im Text.
Prinzipiell sind tote Tiere in Österreich entsorgungspflichtig, das bedeutet, sie müssen entweder kremiert werden oder auf einem eigens dafür vorgesehenem Tierfriedhof begraben werden.
Werden die verstorbenen Tiere nicht kremiert oder auf einem begraben, sondern für einen geringen Unkostenbeitrag in der Tierarztpraxis gelassen, kommen sie in der Regel auf eine sogenannte Tierkörperbeseitigungsanlage.
Dort werden die Tiere dann mit anderen tierischen Nebenprodukten, die nur zur Entsorgung zugelassen sind, weiterverarbeitet. In der Regel werden sie getrocknet und zu Tiermehl gemahlen, aber auch Schmieröl oder Bio-Diesel kann aus den sterblichen Überresten gewonnen werden.
Ist die Vorstellung für Sie unerträglich, so haben Sie dennoch viele Möglichkeiten, wie Sie weiter vorgehen können. Eine Kremierung kann völlig unkompliziert in einem von vielen Tierkrematorien in Österreich durchgeführt werden.
Oder aber Sie entscheiden sich dazu, Ihr Haustier auf einem dafür vorgesehenen Tierfriedhof zu begraben.
Die Erdbestattung oder Inhumation kann genau wie bei Menschen auch bei Tieren zum Einsatz kommen. Bei einer solchen Erdbestattung wird das verstorbene Tier in einen Sarg gebettet und im Anschluss in der Erde beigesetzt. Für solche Erdbestattungen gibt es in Österreich eigene Tierfriedhöfe.
Ob ein Tier im Garten begraben werden darf, ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich geregelt. Prinzipiell sind verstorbene Tiere in Österreich aus seuchenhygienischen Gründen entsorgungspflichtig, das bedeutet, dass die Besitzerin oder der Besitzer sich darum kümmern muss, dass die Überreste des Tieres kremiert, bestattet oder angemessen entsorgt werden.
In vielen Fällen ist es allerdings auch zulässig, das verstorbene Tier im eigenen Garten zu begraben. Je nach Bundesland gibt es dabei jedoch unterschiedliche Regelungen. Immer gilt jedoch, dass das Grundstück wirklich Eigentum sein muss. Weitere Begrenzungen und Richtlinien gibt es meist bei der Größe des Tieres, dem Abstand der Grabstelle zum Nachbarsgrundstück und der Tiefe des Grabes.
Weitere Informationen zum Begraben eines verstorbenen Tieres im eigenen Garten erhalten Sie im zuständigen Gemeindeamt oder Magistrat beziehungsweise in Wien bei den Veterinäramtsabteilungen der Magistratischen Bezirksämter.
Genau wie beim Menschen ist die sogenannte Kremation oder Einäscherung auch bei Tieren die Voraussetzung für die meisten Bestattungsarten.
Ausgenommen von der Erdbestattung, bei der der ganze Körper in einen Sarg gebettet und dann begraben wird, setzen alle Bestattungsformen eine vorhergehende Einäscherung voraus.
Dafür gibt es in Österreich eigene Tierkrematorien, die sie für die Einäscherung Ihres geliebten Haustieres beauftragen können. Nach der Einäscherung können Sie sich dann ganz individuell entscheiden, welche Bestattungsform für Ihren geliebten Wegbegleiter die Richtige ist.
Folgende Optionen stehen Ihnen dabei zur Auswahl:
Auf einem eigenen Tierfriedhof kann die Urne in einem Erdgrab beigesetzt werden. Ähnlich wie bei einem Menschen kann auch bei einem Haustier eine eigene Trauerfeier abgehalten werden, um sich angemessen verabschieden zu können.
Manche Tierfriedhöfe beherbergen auch einen sogenannten Urnenhain. Dort kann die Urne mit den verbrannten Überresten Ihres geliebten Begleiters in einem eigenen Fach abgestellt und dekorativ geschmückt werden.
Auch eine Baumbestattung ist für manche Menschen eine beliebte Variante, ihrem Tier die letzte Ehre zu erweisen. Dabei wird die Asche des Tieres in eine biologisch abbaubare Urne gefüllt und so im Wurzelwerk eines Baumes beigesetzt.
Die Urne löst sich auf und die sterblichen Überreste gehen eine Symbiose mit der umliegenden Natur ein. Auch hierfür gibt es eigene Waldfriedhöfe bzw. Bestattungswälder für Tiere.
Eine weitere Option ist es, die Asche des Tieres in einer hübschen Schmuckurne zu Hause aufzubewahren. Dies ist bei Tieren, anders als bei Menschen, ohne eine behördliche Genehmigung erlaubt.
Dabei bieten wir zahlreiche Modelle und Materialien für Schmuckurnen an. So gibt es beispielsweise Urnen mit Pfotenmotiven oder auch die Möglichkeit, ein Foto Ihres geliebten Vierbeiners auf die Urne drucken zu lassen.
Es gibt auch die Möglichkeit, eine Urne ganz individuell zu gestalten. Man kann selbst ein Motiv wählen und die Urne per Hand bemalen lassen oder diese auch gleich eigenhändig bemalen – wie auch immer man die Urne gestalten möchte, der Phantasie sind bei bemalbaren Urnen keine Grenzen gesetzt.
Eine Edelsteinbestattung ist eine einzigartige und zugleich außergewöhnliche Bestattungsart, bei der ein Teil der Asche des verstorbenen Tieres zu einem Edelstein verarbeitet wird.
Der gepresste Edelstein kann anschließend beispielsweise in einen Ring, eine Halskette oder ein Halsband eingelassen werden. Es besteht auch die Möglichkeit, mehrere Schmuckstücke fertigen zu lassen.
Wie läuft eine Einäscherung bei Tieren eigentlich ab, was kostet eine Tierkremation und was ist eigentlich der Unterschied zwischen einer Einzel- und einer Sammelkremierung? Hier finden Sie antworten auf all diese Fragen:
Prinzipiell bieten Tierkrematorien meist zwei Formen der Einäscherung an: Die Sammel- und die Einzelkremation.
Bei einer Einzelkremierung wird das Tier im dafür vorgesehenen Kremationsofen einzeln eingeäschert. Dabei besteht im Anschluss die Möglichkeit, die Asche des Tieres wieder mit nach Hause zu nehmen und eine der oben genannten Bestattungsformen zu wählen.
Die Asche bleibt unvermischt und wird dem Besitzer in einer Urne, einem Aschesackerl oder einem Aschekarton wieder übergeben.
Bei einer Sammelkremation werden mehrere Tiere gemeinsam eingeäschert. Aus diesem Grund wird die Asche im Anschluss nicht wie bei der Einzelkremation an den Tierhalter übergeben, sondern wird vom Tierkrematorium selbst beigesetzt.
Diese Form ist deutlich günstiger als die Einzelkremation und ist damit eine gute Alternative für die Entsorgung bei der Tierkörperbeseitigungsanlage.
Die Kremationsöfen der Tierkrematorien ähneln denen, die bei der Feuerbestattung von Menschen zum Einsatz kommen, stark. Somit ist auch der Ablauf einer Tierkremation der eines Menschen sehr ähnlich.
Dabei werden zuerst die Daten des Tieres und Besitzers aufgenommen und die Tierhalter dürfen sich vor Ort meist nochmals in Ruhe von ihrem geliebten Haustier verabschieden.
Im Anschluss wird das Tier gewogen und je nachdem, ob die Kremation sofort oder zu einem etwas späteren Zeitpunkt stattfindet, entweder bei -10°C bis -15°C gekühlt gelagert oder direkt für die Einäscherung vorbereitet.
Bei der Kremation kommt ein feuerfester Schamottstein zum Einsatz, der mit einer Nummer versehen wird, um die Asche später dem richtigen Tier zuordnen zu können. Der Kremationsofen kann nämlich Temperaturen von 750-900 °C erreichen.
Das Tier wird auf eine Art Einfahrwagen gebettet, damit in den Kremationsofen eingefahren und dort dann ebenerdig abgelegt. Abhängig von der Größe des Tieres dauert der Kremierungsprozess zwischen 30 Minuten und 2,5 Stunden.
Ist der Vorgang abgeschlossen, wird die Asche wieder entnommen und in eine Urne, in ein Aschesackerl oder einen Aschekarton gefüllt. So kann das Tier den Besitzern nach der Einäscherung wieder übergeben werden.
Auf einem Tierfriedhof haben Sie sowohl die Möglichkeit für eine Erdbestattung als auch für eine Urnenbestattung. In der Regel beträgt die Laufzeit der Gräber rund 5 Jahre und kann meist auf Wunsch gerne verlängert werden.
Bei der Gestaltung der Beisetzung kann selbstverständlich stets auf Ihre persönlichen Wünsche eingegangen werden. Im Folgenden zeigen wir Ihnen jedoch, wie eine solche Tierbestattung auf einem Tierfriedhof in der Regel abläuft:
Der Ablauf ist prinzipiell sehr ähnlich, egal, ob Sie sich für eine Urnenbeisetzung oder ein Begräbnis mit Sarg entscheiden. Typischerweise wird im Vorfeld die Trauerfeier beziehungsweise die Sargaufbahrung abgehalten.
Danach wird das geliebte Tier in Sarg oder Urne zum Grab getragen. Dabei wird, wenn gewünscht Musik gespielt, die Sie zuvor gemeinsam mit dem Bestatter Ihrer Wahl aussuchen können. An der Grabstelle wird Ihr geliebter Weggefährte in das Grab hinabgelassen und Sie können am offenen Grab noch ein letztes Mal Abschied nehmen.
Nach dem Schließen der Grabstelle können Sie dann gemeinsam das Grab schmücken beziehungsweise schmücken lassen.
Der Ablauf kann jedoch auch ganz nach Ihren Präferenzen gestaltet werden. Gerne beraten wir Sie zur Organisation einer Tierbestattung nach Ihren Vorstellungen.
Die Kosten einer Tierbestattung hängen immer von der von Ihnen gewählten Bestattungsart ab. Entscheiden Sie sich zum Beispiel für eine Feuerbestattung, fallen immer zuerst die Kosten der Kremation an.
Die Kosten einer Tierkremation können je nach Krematorium natürlich leicht variieren. Außerdem hängt der Preis von der Größe des Tieres sowie von der Art der Kremation ab.
So sind Sammelkremierungen natürlich günstiger als Einzelkremierungen und die Einäscherung von kleinen Tieren kostet weniger als bei größeren Tieren.
Dabei gibt es meist eine Größen- und Gewichtsbeschränkung von ungefähr 60-70 Kilogramm. Seit 2019 gibt es allerdings auch ein eigenes Pferdekrematorium in Österreich, das es auch Pferdebesitzern ermöglicht, ihren geliebten Begleiter kremieren zu lassen.
In der folgenden Tabelle können Sie sich einen ersten Eindruck über die ungefähren Kosten einer Tierkremation machen:
Gewicht | Tierart | Einzeln | Gesammelt |
---|---|---|---|
bis ca. 2 kg | z.B. Vogel/ Nagetier | ~73 € | ~56 € |
bis ca. 6 kg | z.B. Katze/ sehr kleiner Hund | ~137€ | ~94 € |
bis ca. 11 kg | z.B. große Katze/ kleiner Hund | ~200 € | ~130 € |
bis ca 16 kg | z.B. mittelgroßer Hund | ~300 € | ~164 € |
bis ca. 30 kg | z.B. großer Hund | ~344 € | ~238 € |
bis ca. 45 kg | z.B. schwerer Hund | ~378 € | ~268 € |
bis ca. 60 kg | z.B. sehr schwerer Hund | ~498 € | ~288 € |
bis ca. 250 kg | z.B. Shetland Pony | ~900 € | - |
bis ca. 500 kg | z.B. Islandpferd | ~2.050 € | - |
bis ca. 700 kg | z.B. Traber | ~2.450 € | - |
ab ca. 700 kg | z.B. Shire Horse | ~2.980 € | - |
In der folgenden Tabelle finden Sie alle Kosten, die bei einer Tierbestattung auf einem Friedhof anfallen können. Dabei kommt es natürlich immer auf die Bestattungsart, den gewählten Friedhof, das gewählte Grab und die Größe des Tieres an. Die Tabelle soll Ihnen eine erste Orientierung bieten:
Leistung | Kosten von | Kosten bis |
---|---|---|
Kremierung | ~73 € | ~2.980 € |
Urne | ~20 € | ~350 € |
Sarg | ~10 € | ~300 € |
Grabstein | ~200 € | ~5.000 € |
Abholung des Tieres zu Hause oder beim Tierarzt | ~50 € | ~160 € |
Freistehendes Grab Grabmiete (5 Jahre) | ~540 € | ~1.500 € |
Freistehendes Grab einmalige Gebühr | ~150 € | ~180 € |
Reihengrab Grabmiete (5 Jahre) | ~300 € | ~1.100 € |
Reihengrab einmalige Gebühr | ~90 € | ~130 € |
Kleintiergrab | ~120 € | ~300 € |
Beisetzung im Urnenhain (5 Jahre) | ~250 € | ~470 € |
Grabpflege (1 Jahr) | ~90 € | ~130 € |
Verabschiedungsfeier | ~90 € | ~350 € |
Quellen
Wikipedia - Tierkrematorium
Wikipedia - Tierbestattung
Der Standard - Die Tierbestatter: Abschied bei 900 Grad
D.A.S. Österreich - Wo der Hund begraben liegt – Wohin mit dem toten Haustier?
Herold - Hund, Katze und andere Haustiere begraben: Vorschriften in Österreich
Wiener Tierkrematorium - Wiener Tierkrematorium
Antares Tierbestattungen - Antares Tierbestattungen
Tierkrematorium.at - Pferdekrematorium
Stadt Wien - Tierbestattung: Wenn der beste Freund über die Regenbrücke geht
Anima Tierbestattung - Anima Tierbestattung
österreich.gv.at - Tierbestattungen
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