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Verfasst von Alexander Burtscher
27. Januar 2022 – Lesezeit: 7 Minuten
Inhaltsverzeichnis
Trauer ist eine der stärksten existierenden Emotionen. Kaum etwas kann dabei über den Verlust eines lieben Menschen hinwegtrösten. Ein Trauerfall in der Familie erschwert den Angehörigen den Alltag ungemein.
Viele Menschen sind heutzutage nicht wirklich auf die Gefühle der Trauer und die damit einhergehenden Ängste vorbereitet, wenn ein ihnen nahestehender Mensch verstirbt, da in unserer Gesellschaft die Themen Tod und Sterben so gut wie nie thematisiert werden.
Allerdings wird jeder von uns im Laufe seines Lebens mit dem Verlust einer/eines nahen Angehörigen, oder einem anderen liebgewonnenen Menschen konfrontiert.
Erst die Zeit nach der Beisetzung der/des Verstorbenen ist oftmals die Zeit für Trauerarbeit, in der sich der anfängliche Stress, der durch die Organisation der Bestattung entstanden ist, langsam legt und man sich der eigentlichen Trauer widmet.
Dieser Prozess ist jedoch sehr schwierig und kann sich über mehrere Monate, wenn nicht sogar Jahre erstrecken, da eine aktive Auseinandersetzung mit dem Tod notwendig ist. Die Zeit der Trauerarbeit ist geprägt von Phasen, in denen Sie einerseits gut zurechtkommen, andererseits immer wieder und ohne Vorwarnung von Ihrer Trauer übermannt werden können.
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Im Todesfall eines geliebten Menschen gibt es leider kein Patentrezept, das man anwenden kann.
Jeder Mensch geht mit dem Tod anders um und wie die Trauer um einen geliebten Menschen aussieht, lässt sich weder planen noch kalkulieren. Ihre persönliche Trauer hängt vor allem von Ihrer Beziehung zu der verstorbenen Person ab und ist eine einzigartige Erfahrung, die sich nicht pauschalisieren lässt.
Den Tod zu verarbeiten ist meistens ein langsamer, lang andauernder Prozess, der nicht mit der Bestattung endet, sondern zu diesem Zeitpunkt viel eher erst beginnt. Um an den Punkt zu gelangen, die Endgültigkeit des Todes zu akzeptieren, braucht es oftmals ausreichend Zeit.
In dieser Zeit können die unterschiedlichsten Emotionen zum Vorschein kommen, mit denen umzugehen eine große Herausforderung darstellen kann. Denn einen Menschen loszulassen, der für uns von großer Bedeutung ist, liegt nicht in der Natur des Menschen und fällt dementsprechend schwer.
Die Trauerphase ist von immer wiederkehrenden Wellen der Trauer geprägt und man muss lernen, damit umzugehen. Dennoch gibt es einige Methoden, um den Trauerprozess besser zu überstehen.
Sehr hilfreich kann es sein, Ihre Erfahrungen und gemeinsamen Erlebnisse mit der/dem Verstorbenen mit engen Vertrauten, also Verwandten oder guten Freunden zu teilen. Scheuen Sie sich dabei nicht vor Emotionen, da sie sehr befreiend wirken können.
Ebenso hilfreich kann es manchmal sein, wenn Sie Ihre Gefühle aufschreiben, sei es in Form eines Tagebuches oder eines Briefes an die/den Verstorbenen.
Richten Sie Ihre Worte direkt an die/den geliebte/n Verstorbene/n, teilen Sie Ihre Sicht der Darstellung des Todes mit, sprechen Sie unausgesprochene Dinge aus, wie die wichtigsten Momente nach dem Eintritt des Todesfalls, wie Sie in Zukunft an die/den Verstorbene/n denken werden, welche Bedeutung der Tod jetzt und in der Zukunft hat und welche Wünsche und Lebensziele Sie haben.
Ein weiterer wichtiger Aspekt, der zwar nur indirekt mit der Trauerarbeit zu tun hat, ist Ihr körperliches Wohlbefinden. Oft vergisst man in dieser schweren Zeit auf sich selbst zu achten. Verordnen Sie sich selbst ab und zu etwas Wohltuendes, versuchen Sie Ihren Hobbys nachzugehen und lenken Sie sich ein bisschen ab.
Achten Sie auch auf Ihre Ernährung, vergessen Sie nicht, ausreichend zu trinken, denn Ihre Muskeln neigen in Stresssituationen zu Verspannungen.
Allerdings sind diese Tipps nur eine kleine Hilfestellung und nicht zu vergleichen mit einer Checkliste, die man abarbeiten kann und nach deren Abschluss die Trauerarbeit beendet ist. Denn jede Trauer ist ganz individuell und kann auch über mehrere Jahre hinweg andauern.
Falls es Ihnen schwer fällt, mit Freunden und Angehörigen über Ihre Trauer zu sprechen oder Sie den Schmerz der Trauer seit langer Zeit spüren, bieten in jedem Bundesland Trauerselbsthilfegruppen oder Trauercafés Unterstützung an.
Oft werden diese von gemeinnützigen Organisationen und Institutionen wie der Caritas oder dem Roten Kreuz angeboten.
Dort finden Sie Menschen, die ebenfalls einen Trauerfall zu verarbeiten haben. Sie haben die Möglichkeit, einerseits Ihre Geschichte zu erzählen und andererseits zuzuhören, um an den Erfahrungen der anderen Gruppenteilnehmer teilzuhaben und sie zu unterstützen.
Oft ist es mindestens genauso hilfreich, sich mit Fremden, die eine ähnliche Situation durchmachen, auszutauschen, wie mit Verwandten und engen Freunden.
Vor allem geht es darum zu erfahren, dass man in seiner Trauer nicht allein ist. Scheuen Sie sich auch nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, falls Sie sehr starke, lähmende Trauer über einen längeren Zeitraum empfinden. Speziell ausgebildete Psychologen und Psychologinnen und Trauerbegleiter können Ihnen dabei behilflich sein, das Geschehene aufzuarbeiten.
Nach einem Todesfall unterscheidet man nach Prof. Dr. phil. Verena Kast generell in vier Phasen, die ineinander übergehen. Dabei kann aber nie gewährleistet werden, wie lange die jeweilige Phase anhält. Dies ist von Person zu Person vollkommen unterschiedlich. Sollten Sie bemerken, dass Sie sich lange Zeit in einer bestimmten Phase der Trauer befinden und Ihnen weder Familie noch Freunde helfen können, ist es ratsam professionelle Unterstützung zu Rate zu ziehen.
Die erste der vier Phasen der Trauer ist das Leugnen, in der die Betroffenen sich direkt nach dem Todesfall in einem emotionalen Betäubungszustand oder ungesteuerter Aktivitäten wiederfinden. Dabei ist man empfindungslos und verdrängt gewissermaßen den Tod der/des Verstorbenen. Normalerweise ist die Phase des Leugnens sehr kurz und dauert in der Regel höchstens ein paar Tage.
In der zweiten Phase, den intensiv aufbrechenden Emotionen, brechen alle zuvor zurückgehaltenen Emotionen aus. Es kann unter anderem zu starken Gefühlen von Wut, Hass, Angst, Verzweiflung und Sehnsucht kommen. Dabei fühlt man sich oft schuldig oder sucht einen Schuldigen für den Tod der/des Verstorbenen.
Das Suchen, Finden, Loslassen ist die dritte Phase der Trauer, in der man vertraute Momente und gemeinsame Situationen noch einmal durchlebt. Es ist oftmals auch eine Zeit der Zurückgezogenheit. Auch kommt es dabei oft zu Schlaflosigkeit, was wiederum zu permanenter Müdigkeit führt. Am Ende dieser Phase hat man sich im Idealfall mit seinem Verlust ausgesöhnt und kann somit den Weg in der letzten Phase beschreiten.
Die abschließende Phase der Trauer ist die Phase der Akzeptanz und des Neuanfangs. In ihr hat man das Gefühl, innerlich Abschied von der geliebten Person genommen zu haben und es fällt allmählich leichter, mit dem Verlust umzugehen. Es ist jedoch kein Prozess des Vergessens, nur ein Prozess des Abschließens. Die/der Verstorbene ist zu einem Teil geworden, an den man sich gerne, wenn auch mit Wehmut, erinnert.
Es sollte also mit Feingefühl darauf geachtet werden, in welcher Phase sich die/der Trauernde gerade befindet und auf deren individuellen Wünsche gezielt eingegangen werden. Drängen Sie dabei aber keine Hilfe auf, sie muss von der/dem Trauernden selbst in Anspruch genommen werden. Signalisieren Sie lediglich, allzeit bereit zu sein, falls Sie in der Trauer gebraucht werden.
Trauer zuzulassen und die Gegebenheiten akzeptieren, ist ein wichtiger Heilungsvorgang. Wer dies nicht tut, kann unter Umständen sogar körperliche Beschwerden entwickeln.
Wenn man sich intensiv mit seiner Trauer auseinandersetzt, Hilfe annimmt und seine Gefühle aussprechen kann, findet schneller wieder in den Alltag zurück. Die Trauer ist meist immer noch vorhanden, bleibt jedoch als Leere zurück. Da gibt es auch nichts zu beschönigen. Ein geliebter Mensch ist weg,
Wut und Tränen nicht zu zeigen und seine Gefühle zu verdrängen, kann Folgen haben: Wer nicht Abschied nimmt, entwickelt eine pathologische Trauer. Eine Rückkehr ins normale Alltagsleben ist nicht möglich. Depressionen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlafstörungen, Erschöpfung, Nervenschmerzen bis hin zu Suizidgedanken können auftreten. Dies kann auch der Fall sein, wenn jemand erst Jahre später über einen Verlust sprechen kann. Greifen Sie nicht zu Tabletten, um den Schmerz zu betäuben! Eine Psychotherapie in der Gruppe oder als Einzelsetting ist jetzt mehr als ratsam.
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Quellen
palverlag.de - Trauerarbeit
fid-gesundheitswissen.de - Artikel zur Trauerarbeit nach dem Tod eines geliebten Menschen
johanniter.de - Die vier Phasen der Trauer nach Verena Knast
duesseldorfer-therapie.de - DIE FOLGEN VERDRÄNGTER TRAUER – BEHANDLUNGSANSÄTZE UND THERAPIEMETHODEN
Refinery29.de - 8 Sätze, die Trauernde nicht hören wollen & was du stattdessen sagen kannst
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