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Verfasst von Severin Schulz
25. Januar 2023 – Lesezeit: 7 Minuten
Inhaltsverzeichnis
„Welche Lieder sollen auf deinem Begräbnis gespielt werden?“ – wohl eine der am meisten diskutierten Fragen, bereits zu Lebzeiten, im Vorfeld einer Bestattung. Ein wichtiges Element der Trauerfeier, und den Gästen auf ewig in Erinnerungen – so wählen Sie die richtigen Lieder für den Abschied.
Air Suite Nr. 3 (Johann Sebastian Bach)
In mir klingt ein Lied (Frederic Chopin)
Air/Suite No.3 in D, BWV 1068 (Johann Sebastian Bach)
Ave Maria/Ellens dritter Gesang (Franz Schubert)
Friedhofsquartett/Streichquartett D-Dur Hob III: 79 (Joseph Haydn)
Largo (Georg Friedrich Händel)
Mondscheinsonate/Klaviersonate Nr. 14, 1. Satz (Ludwig van Beethoven)
Lacrimosa – Requiem (Wolfgang Amadeus Mozart)
Trauergesang (Felix Mendelssohn Bartholdy)
Hebe deine Augen auf (Felix Mendelssohn Bartholdy)
España (Waltz, Op.236) (Emile Waldteufel)
Von guten Mächten wunderbar geborgen
Amoi seg ma uns wieder (Andreas Gabalier)
I did it my way (Frank Sinatra)
Amazing Grace (Diverse Interpreten)
Je ne regrette rien (Edith Piaf)
Für mich solls rote Rosen regnen (Hildegard Knef)
Somewhere over the Rainbow (Diverse)
In the Arms of an Angel (Sarah Mclachlan)
So long, Marianne (Leonard Cohen)
You’ll be in my Heart (Phil Collins)
Tears in Heaven (Eric Clapton)
Time to say Goodbye/Con te partirò (Andrea Bocelli, Sarah Brightman)
Candle in the Wind (Elton John)
I will always love you (Whitney Houston)
My heart will go on (Celine Dion)
Nothing compares to you (Sinéad O’Connor)
Heast as ned (Hubert von Goisern)
Knocking on heaven’s door (Guns N’Roses)
Nothing else matters (Metallica)
Wish you were here (Pink Floyd)
Mama I’m coming home (Ozzy Osbourne)
Awake my Soul (Mumford and Sons)
My Body is a Cage (Arcade Fire)
Jeder kennt Bilder von Trauerzügen, bei denen sich Frauen oder Männer auf den Sarg werfen und laut wehklagen. Oder gar von den Haka der Maori, ein traditioneller, ritueller Tanz, welcher auch auf Begräbnissen aufgeführt wird. Solche Traditionen sucht man hierzulande vergebens.
Dies war jedoch nicht immer so. Als Totenklage bekannt, war früher ein stilisiertes Weinen auf improvisierte Texte, bei bestimmten Zeremonien in Zusammenhang mit Aufbahrung und Begräbnis, aber auch beim Gedenken am Grab oder zu Hause, durchaus üblich. Die Ausführenden sind überwiegend Frauen, entweder weibliche Verwandte des bzw. der Verstorbenen. Manchmal ließ man sich für Begräbnisse eigens „Klageweiber“ kommen. Diese schrien schrill und unartikuliert, rissen sich die Haare aus, zerrissen sich die Kleidung und fügten sich Schmerzen durch Schläge und Zerkratzen der Haut zu.
Bereits die Germanen haben ihre Toten am Grab beklagt. Mit der Christianisierung wurde in Europa die heidnischen Totenklage verdrängt – sie wurde als „teuflisch“ und „unschicklich“ angesehen und durch Gebete, Psalmen und liturgische Gesänge ersetzt.
Dass die Totenklage auch in Österreich bekannt war, bezeugt ihr Vorkommen im Fersental, einer im Mittelalter von Tirol aus besiedelten Sprachinsel bei Trient sowie die heute noch vereinzelt geübte Praxis des Totenklagens bei den burgenländischen Kroaten, genannt jafkat (von jafkati = jammern).
Die burgenländischen Kroaten praktizierten auch eine Form des Abschiedsgesangs, genannt Spričanje, welches nach dem Einsargen, vor der Formierung des Trauerzuges, im Hof des Trauerhauses von einer bzw. einem Sänger:in vorgetragen wurde. In Ich-Form nahm darin der oder die Verstorbene Abschied von der Trauergemeinde. Dieser Brauch ist in den 60er, 70er Jahren verschwunden.
Wie so oft in der Bestattung dient auch die Trauermusik dazu, dem oder der Verstorbenen zu gedenken und die letzte Ehre zu erweisen. Sie ist ein gestalterisches Element während einer Trauerfeier oder Beisetzung und soll an den oder die Verstorbene:n erinnern. Die Musik kann dabei live gespielt, gesungen oder digital abgespielt werden. Sie ruft im besten Fall Erinnerungen an den oder die Verstorbene:n wach; hilft, gemeinsam zu trauern, zu weinen oder zu schweigen, und kann so hilfreich bei der Trauerbewältigung sein.
Früher spielte man auf Begräbnissen meist ausschließlich Trauermärsche und kirchliche Lieder. Dies war Trauermusik im eigentlichen Sinne, welche den Tod und die Trauer thematisierte und oft eigens zu diesem Zweck komponiert wurde. Auf kirchlichen Trauerfeiern ist die Musikauswahl häufig eingeschränkt und an die Abläufe der Zeremonie gebunden.
„Es ist ja nur Musik!“ – nein, es ist viel mehr als das. Musik spricht aus, was Worte nicht auszudrücken vermögen; sie berührt uns in unserem Innersten, verbindet, tröstet. Außerdem gibt sie einer Trauerfeier Struktur und regt zur aktiven Teilnahme an – etwa beim gemeinsamen Singen.
Wie eben beschrieben, kann Musik dienen, Emotionen zu wecken, Menschen verbinden – und im schlechtesten Fall für einen fahlen Beigeschmack sorgen: Denn: Welches Musikstück gewählt wird, hat großen Einfluss auf die Dynamik und Stimmung der Trauerfeier. Es sollte dem Charakter und Wesen des oder der geliebten Verstorbene:n entsprechen, sich nach dessen oder deren Wünschen richten.
Es gilt also, mit Bedacht zu wählen – denn nicht alle Lieder sind für eine Beisetzung geeignet.
Jeder Musikgeschmack ist unterschiedlich – sollten Sie besondere Wünsche für die musikalische Untermalung Ihrer der eigenen Trauerfeier haben, lohnt es sich, diese zu Lebzeiten schriftlich festzuhalten. Dies erleichtert den Hinterbliebenen die Musikwahl und die Organisation der Trauerfeier.
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Grundsätzlich gilt auch hier: Erlaubt ist, was gefällt. Trauermusik kann in Form von Livemusik gewählt werden. Alles ist möglich: Ein Orchester, eine Band, ein Chor, ein:e Musiker:in oder Sänger:in können direkt vor Ort für die musikalische Untermalung einer Trauerfeier sorgen.
Sollten Sie sich unsicher sein: Musik kann auch von einem Tonträger oder digital abgespielt werden. Die meisten Bestatter verfügen über eine große Auswahl an Musik, die auf Trauerfeiern gerne gewählt wird.
Man unterscheidet allgemein zwischen weltlicher und religiöser Trauermusik.
Weltliche, moderne Trauerlieder sind frei von einem kirchlichen Kontext. Sie ist anhängig von den Wünschen der Hinterbliebenen oder der bzw. des Verstorbenen. Klassische Musik, Rock, Jazz, Pop – heutzutage kann und darf nahezu alles auf einer Trauerfeier gespielt werden. Wichtig ist, dass die gewählte Musik etwas mit dem oder der Verstorbenen zu tun hat. Das kann die Lieblingsmusik der oder des Verstorbenen sein, aber auch Musikstücke, welche die Angehörigen als passend und würdevoll empfinden.
Wenn die Trauergemeinde in der Kirche gemeinsam kirchliche Trauerlieder aus Gesangsbüchern singt, handelt es sich um religiöse Trauermusik. Welche Lieder gesungen werden, kann ebenso von den Angehörigen im Vorfeld mit dem Pfarrer oder Priester abgesprochen werden.
Die Kosten für die Trauermusik variieren je nachdem, für welche Form der Darbietung man sich entscheidet. Digitale Musik, abgespielt durch den Bestatter, ist sicher die günstigste Variante. Wenn Sie die Musik selbst auswählen und zusenden oder mitbringen, fallen meist keinerlei Kosten an.
Bei Livemusik entstehen Kosten für die Musiker, welche je nach Dauer der Spielzeit sowie Anzahl und Stundensatz der Musiker variieren können. Es ist auch möglich, dass Angehörige, Freunde oder Bekannte die Trauerfeier musikalisch begleiten. Livemusik ist jedenfalls eine besonders emotionale und persönliche Variante, falls der oder die Verstorbene selbst aktiv Mitglied in einem Chor oder in einer Band war.
Wenn Sie sich für eine Trauerfeier mit Benu entscheiden, zahlen Sie für die Live-Musik auf der gewünschten Trauerfeier – egal ob im Rahmen einer Erd-, Feuer- oder Naturbestattung – ab 180 €.
Falls Sie diesbezüglich Unterstützung brauchen – Benu ist jederzeit telefonisch oder per Mail für Sie erreichbar. Wir erstellen gerne ein für Ihre Bedürfnisse passendes Angebot und helfen Ihnen bei der Organisation.
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