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Ablauf einer Trauerfeier mit und ohne Beisetzung

Lukas Wurzinger

VERFASST VON

Lukas Wurzinger

2024-06-27

Lesezeit: 5 Minuten

Ganz gleich, ob traditionelle Erdbestattung oder eine Beisetzung im Wald oder in der Donau: Obgleich die Bestattungskultur sich laufend verändert, bleibt eine wichtige Konstante bestehen: Die meisten Menschen wünschen sich, im Rahmen einer Trauerfeier Abschied nehmen zu können. Benu – Bestattung und Vorsorge informiert Sie über Ihre Möglichkeiten bei der Gestaltung der Trauerfeier und zeigt, in welchem preislichen Rahmen sich eine Trauerfeier bewegt.

Inhaltsverzeichnis

Wie läuft eine Trauerfeier ab?

In Österreich ist die Trauerfeier traditionell jene Zeremonie, die VOR der Beisetzung des Sarges bzw. der Urne stattfindet. Bei religiösen Trauerfeiern findet die Trauergemeinde sich meist in der Friedhofskapelle ein. Weltliche Trauerfeiern finden häufig in den Räumlichkeiten des Bestatters oder bei den Hinterbliebenen zu Hause statt. Die Feier bietet den Hinterbliebenen eine Möglichkeit, sich im Kreise enger Vertrauter von der verstorbenen Person zu verabschieden und Ihrer mithilfe von Trauerreden und ausgewählter Trauermusik zu gedenken.

Bei traditionellen Trauerfeiern in der Friedhofskapelle findet eine Aufbahrung statt, bei der die Blumen und Kränze um den Sarg oder die Urne herum arrangiert werden. 

Bei Naturbestattungsarten wie der Waldbestattung oder einer Beisetzung in der Donau ist der Ablauf der Trauerfeier ein wenig anders. Hier findet die Zeremonie üblicherweise direkt am Beisetzungsort statt und kann auf Wunsch ebenfalls durch die Segnung der Urne eingeleitet werden. 

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Was gehört alles zu einer Trauerfeier?

Sofern die verstorbene Person die Trauerfeier im Rahmen einer Bestattungsvorsorge nicht bereits zu Lebzeiten geplant hat, obliegt die Planung und Organisation der Trauerfeier den Hinterbliebenen. Handelt es sich um eine Trauerfeier mit anschließender Beisetzung, planen Sie die Feier um die Beisetzung herum gemeinsam mit dem Bestatter Ihrer Wahl. Zur Organisation einer Trauerfeier gehört unter anderem:

  • Aufsetzen der Todesanzeige, in der normalerweise bereits das Datum und der Ort der Trauerfeier angegeben ist. Ggf. können Sie zusätzlich noch persönliche Einladungen aussenden.
  • Auswahl der Räumlichkeiten (relgiöse Trauerfeiern finden normalerweise in der Kapelle statt, während weltliche Trauerfeiern in den Räumlichkeiten des Bestatters, in einem Lokal oder bei der Familie zu Hause abgehalten werden).
  • Auswahl der musikalischen Begleitung (Trauermusik).
  • Auswahl des Blumenschmucks für die Trauerfeier (Kränze, Buketts, Sarggestecke etc.).
  • Beauftragung eines Trauerredners oder einer Trauerrednerin bzw. anderweitige Arrangements für den Nachruf.
  • GGf. Information der Trauergäste bzw. der gewünschten Trauerkleidung.

Trauerfeier vs. Beerdigung: Was ist der Unterschied?

Im alltäglichen Sprachgebrauch unterscheiden wir in der Regel nicht zwischen der Trauerfeier und der Beisetzung, weil diese beiden Vorgänge zeitlich normalerweise (fast) identisch sind. Tatsächlich bezieht sich "Trauerfeier" aber auf die Zeremonie VOR der Beisetzung in einem Erd- oder Urnengrab bzw. vor der Bestattung im Wurzelwerk eines Baumes oder in der Donau: Die Trauerfeier ist die Verabschiedung im festlichen Rahmen und die Beerdigung meint den Vorgang des Hinablassens des Sarges oder der Urne in die Erde bzw. in die Donau.

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Ablauf einer Trauerfeier MIT Beisetzung

Eine (religiöse) Trauerfeier bei einer anschließenden traditionellen Bestattung beginnt meistens in der Friedhofskapelle. Dort ist der Sarg oder die Urne der verstorbenen Person aufgebahrt. Normalerweise befinden sich die Angehörigen bereits vor Beginn der Trauerfeier in der Kapelle. Dies hat zwei Gründe: Zum einen haben sie so die Möglichkeit, sich noch einmal im privaten Rahmen von der verstorbenen Person zu verabschieden. Zum anderen nutzen manche Angehörigen diese Gelegenheit auch gerne, um die Trauergäste zu begrüßen und Kondolationen entgegenzunehmen.

Beachten Sie, dass die ersten Reihen in der Kapelle für die Angehörigen der verstorbenen Person und für enge Vetraute der Familie reserviert sind. 

Eine christliche Trauerfeier besteht üblicherweise aus einem Gottesdienst und anschließender Prozession zum Friedhof. Sarg-, bzw. Urnenträger, gefolgt von den engsten Angehörigen und danach den anderen Trauergästen, bringen den Sarg/die Urne zur Grabstätte. Wir sprechen in diesem Zusammenhang auch vom "Sarggeleit".

Nach dem Hinablassen und Einsegnen am Grab erfolgt das Abschiednehmen am offenen Grab. Dabei verabschiedet sich jeder einzelne Trauergast und wirft eine Blume (z.B. eine sog. Nachwerfrose), Blütenblätter oder Erde auf oder neben den Sarg, beziehungsweise die Urne. Nachdem sich die Trauergemeinde von der/dem Verstorbenen verabschiedet hat, ist es üblich, den Angehörigen sein Beileid auszusprechen.

Ablauf einer katholischen Trauerfeier

Evangelische und katholische Trauerfeiern unterscheiden sich in der Regel nur durch spezifische Riten, die der einen oder der einen Konfession zugehörig sind. Gemeinsam sind beiden Formen der religiösen Trauerfeier folgende Elemente:

  1. Der Trauergottesdienst, der in der Regel durch einen Bibelspruch und einen liturgischen Gruß eingeleitet wird. Es folgen die Begrüßung der Trauergemeinde und ein gemeinsames Gebet für die verstorbene Person. Anschließend findet eine Lesung bzw. eine Predigt statt, bevor sich die Trauergemeinde zum Glaubensbekenntnis erhebt. Vor den Fürbitten und dem Vaterunser ist Raum für persönliche Gedenkensworte bzw. eine professionelle Trauerrede.
  2. Das Sarggeleit ist der Zug der Trauergemeinde zum Ort der Beisetzung. In der Regel folgen die Trauergäste dem Sarg  bzw. der Urne. Das Sarggeleit kann im stillen Gebet erfolgen oder durch Gesang begleitet werden.
  3. Der Abschied am Grab wird erneut durch ein Gebet eingeleitet und kann ggf. durch Fürbitten und/oder eine Psalmlesung ergänzt werden. Anschließend findet das Ablassen des Sarges bzw. der Urne statt.

Bei einem katholischen Begräbnis wird der Sarg vor dem Absenken häufig noch mit Weihwasser bespritzt. Dies gilt zum einen als eine Form des Abschieds, aber auch, um zu symbolisieren, dass der oder die Tote durch die Taufe mit Christus zum ewigen Leben kommt. Bei einem evangelischen Begräbnis gibt es diesen Brauch nicht.

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Ablauf einer weltlichen Trauerfeier

Bei weltlichen Trauerfeiern ist der entscheidende Unterschied, dass die Zeremonie nicht durch einen Priester oder einen anderen religiösen Würdenträger geleitet, sondern entweder durch einen professionellen Trauerredner/eine professionelle Trauerrednerin oder eine angehörige Person geleitet wird. Darüber hinaus wird im Rahmen einer Bestattung ohne Kirche auf religiöse Riten wie die Weihung des Sarges oder religiöse Gebete, Lesungen und ähnliches verzichtet.

Konfessionslose Trauerfeiern und Bestattungen können Sie deutlich "freier" und individueller gestalten als religiöse Trauerfeiern, da Sie nicht an einen von der Kirche vorgegeben Ablauf gebunden sind. Das ist auch der Grund dafür, warum weltliche Trauerfeiern häufig etwas länger dauern: Viele Familien gestalten den Abschied betont individuell. Es werden Gedichte vorgetragen, Geschichten erzählt oder Abschiedsworte auf den Sarg/auf die Urne geschrieben. 

Wer hält die Trauerrede?

Bei weltlichen Trauerfeiern, die in der Regel von den Hinterbliebenen selbst geplant werden, stellt sich oft die Frage, wer die Trauerrede hält. Für Angehörige kann diese Aufgabe schnell zu einer emotional belastenden Situation werden, da über das Leben des Verstorbenen bzw. das Leben der Verstorbenen erzählt wird – für die meisten Angehörigen ist dies so kurz nach dem Todesfall zu aufwühlend.

Aus diesem Grund empfehlen wir grundsätzlich, von einem professionellen Redner/einer professionellen Rednerin durch die Trauerfeier und die Bestattung leiten zu lassen. Eine gute Trauerrednerin schafft es, die Hinterbliebenen und die übrigen Trauergäste in ihrem Gedenken an die verstorbene Person zu vereinen.

 Er oder sie beschwört das Bild des Verstorbenen herauf – mit allen kleinen Makeln, wunderbaren Eigenheiten und Anekdoten, die nur das Leben schreibt.

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Wie lange dauert eine Trauerfeier?

Am Tag der Beisetzung sollten Sie für die Trauerfeier, den Trauerzug vom Ort der Trauerzeremonie zum Grab und die Beisetzung selbst rund 90 Minuten einplanen. Dazu wird noch die Zeit für eine Aufbahrung gerechnet. Die Dauer einer Erdbestattung kann erheblich variieren und lässt sich nicht genau festlegen – sie ist abhängig davon, wie die Trauerfeier geplant ist, wie viele Lieder gesungen werden und wie lange die Trauerrede ist. 

Falls nach der Trauerfeier noch ein Leichenschmaus ansteht, kann dieser ebenso mehrere Stunden dauern: Je nachdem, wie sich die Stimmung entwickelt und wie viele Gäste anwesend sind.

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Gehören Kinder auf eine Trauerfeier?

Für Kinder ist ein Todesfall oft nicht wirklich greifbar, daher sollten Sie sie im Vorfeld auf den Ablauf der Trauerfeier vorbereiten. Sollte die/der Verstorbene ein Elternteil des Kindes sein, sollte sich aufgrund der emotionalen Belastung des anderen Elternteils ein enger Vertrauter um das Kind kümmern. Wenn Sie sich mehr Informationen zu diesem Thema wünschen, legen wir Ihnen unsere Ratgeber-Artikel Kindern den Tod und erklären und Kinder auf einer Beerdigung ans Herz.

Achtung! Manchmal fühlen sich Angehörige und Verwandte auch durch die Anwesenheit kleiner Kinder und vor allem Säuglingen in ihrer Trauer gestört. In diesem Fall sollten Sie im Vorfeld mit den Angehörigen sprechen, ob Kinder bei der Trauerfeier erwünscht sind.

Trauerfeier OHNE Beisetzung

In manchen Fällen finden Trauerfeiern ohne anschließende Beisetzung statt. Dies kann unterschiedliche Gründe haben. Es kann zum Beispiel sein, dass eine Person zwar für tot erklärt, aber niemals gefunden wurde. In diesem Fall dient die Trauerfeier in erster Linie der Trauerbewältigung der Angehörigen. Auch Angehörige von Körperspendern wünschen sich häufig eine Trauerfeier ohne Bestattung, da die Beisetzung im Falle einer Körperspende anonym stattfindet. 

Ein weiteres Szenario, bei dem im Anschluss an die Trauerfeier keine Beisetzung stattfindet, ist die sog. Urne zu Hause. In diesem Fall wird die Urne nicht in einem Urnengrab oder im Wurzelwerk eines Baumes beigesetzt, sondern die Angehörigen können sie Zuhause verwahren. Im Falle einer Trauerfeier ohne Beisetzung wird die Feier häufig mit dem Leichenschmaus kombiniert.

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Was passiert nach der Trauerfeier?

Nach der Trauerfeier folgen das Sarggeleit und die tatsächliche Beisetzung: Die Trauergemeinde geleitet die verstorbene Person zur letzten Ruhestätte. Dabei ziehen die nächsten Angehörigen direkt hinter dem Sarg bzw. der Urne und den Sargträgern aus der Kapelle aus. Es folgen die engsten Vertrauten, Freunde und weitere Verwandte, anschließend folgt der Rest der Trauergemeinde. Am Grab erfolgt eine letzte Verabschiedung und das Hinablassen des Sarges bzw. der Urne. Anschließend nehmen die Angehörigen in der Regel Beileidsbekundungen entgegen. 

Übrigens: Es gehört sich, den Hinterbliebenen bei der Bestattung persönlich zu kondolieren. Dies gilt auch, wenn Sie im Vorfeld bereits ein Beileidsschreiben geschickt oder per WhatsApp kondoliert haben. 

Im Anschluss an die Trauerfeier und die Beisetzung laden die meisten Hinterbliebenen noch zum sog. Leichenschmaus, auch Totenbrot oder Totenmahl genannt. Diese Form eines letzten Beisammenseins der Trauergesellschaft wird oft schon mit Ort und Uhrzeit in der Todesanzeige bzw. in der Parte angekündigt.

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Der Leichenschmaus nach der Trauerfeier

Beim Leichenschmaus kommt die Trauergesellschaft noch einmal zusammen und gedenkt der verstorbenen Person bei einer gemeinsamen Mahlzeit. Hier darf erinnert und getrauert, aber auch gemeinsam gelacht werden. Traditionell findet das Totenmahl entweder bei Ihnen zu Hause oder in einem Restaurant statt. Entscheiden Sie sich für die Bewirtung daheim, sind Sie einer größeren Belastung ausgesetzt. Entscheiden Sie sich für ein Restaurant, entstehen im Regelfall höhere Kosten.

Der Zweck des Leichenschmauses besteht darin, dass die engsten Angehörigen nicht unmittelbar nach der Bestattung alleine gelassen werden. Sich in geselliger Runde über die/den Verstorbenen auszutauschen und kleine Anekdoten zu erzählen, kann ein wichtiger Teil der Trauerarbeit sein.

SIE entscheiden, wie Sie gehen möchten.

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Quellen

Bestattungen.de: Planung, Ablauf & Gestaltung einer würdevollen Abschiednahme (Link)