Beim Leichenschmaus oder Totenmahl kommt die Trauergesellschaft noch einmal zusammen und gedenkt der verstorbenen Person bei einer gemeinsamen Mahlzeit. Hier darf erinnert und getrauert, aber auch gemeinsam gelacht werden. Benu – Bestattung und Vorsorge informiert Sie darüber, welche Speisen beim Leichenschmaus normalerweise gereicht werden, wie groß das Totenmahl in der Regel ausfällt und mit welchen Kosten Hinterbliebene rechnen sollten.
Leichenschmaus – Ablauf, Gerichte u. Traditionen
Woher kommt die Tradition Leichenschmaus?
Warum nennt man es Leichenschmaus?
Leichenschmaus – wer wird eingeladen?
Einen Leichenschmaus organisieren
Traditionelle Leichenschmaus-Gerichte
Wer zahlt den Leichenschmaus?
Leichenschmaus – Ablauf, Gerichte u. Traditionen
Ein Leichenschmaus, auch bekannt als Trauermahl oder Beerdigungskaffee, ist ein gemeinsames Essen, das unmittelbar nach der Beisetzung der verstorbenen Person, meistens in einem Restaurant oder Café, stattfindet. Das gemeinsame Essen bietet den Trauernden die Gelegenheit, in einem informellen Rahmen zusammenzukommen, Erinnerungen auszutauschen und Trost zu spenden. Der Leichenschmaus kann in verschiedenen Formen und Größen stattfinden, von einem einfachen Kaffee und Kuchen bis hin zu einem vollständigen Mahl in einem Restaurant oder zu Hause.
Die Entscheidung darüber, ob ein Leichenschmaus stattfinden soll und, wenn ja, in welchem Umfang, ist Teil der Bestattungsplanung und in der Regel auch Teil der Bestattungsvorsorge.
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Woher kommt die Tradition Leichenschmaus?
Die Tradition des Leichenschmauses hat ihre Wurzeln in der Antike und hat sich über die Jahrhunderte hinweg weiterentwickelt. Ursprünglich diente der Leichenschmaus dazu, den Seelenfrieden des Verstorbenen zu sichern und den Hinterbliebenen Trost zu spenden. In vielen Kulturen und Religionen ist das gemeinsame Essen nach der Beerdigung ein wichtiger Bestandteil der Trauerbewältigung. Es ermöglicht den Trauernden, ihre Gefühle in einer unterstützenden Gemeinschaft auszudrücken und bietet gleichzeitig eine Gelegenheit, den Verstorbenen zu ehren und sich an sein Leben zu erinnern.
Warum nennt man es Leichenschmaus?
Das Wort "Leichenschmaus" selbst hat seinen Ursprung laut dem Deutschen Wörterbuch der Brüder Grimm im Hochdeutschen des 17. Jahrhunderts. Das "Schmausen" nach der Leichenbeisetzung stellte vor allem für weit angereiste Trauergäste eine wichtige Stärkung dar.
Synonyme für den Leichenschmaus sind etwa Kondukt-Essen, Totensemmel, Konduktsemmel, Anissemmel, Leichenkaffee und Totenmahl.
Leichenschmaus – wer wird eingeladen?
In der Regel laden Hinterbliebene die Familie, enge Freunde und ausgewählte Trauergäste ein, sie nach der Bestattung zum gemeinsamen Essen zu begleiten. Die Einladung zum Leichenschmaus kann auf unterschiedliche Weisen ausgesprochen werden. Manche Hinterbliebene weisen bereits in der Todesanzeige auf den Leichenschmaus hin, andere integrieren die Einladung in die Parte.
In der Regel wird also im Vorfeld der Trauerfeier kommuniziert, ob nach der feierlichen Verabschiedung ein Totenmahl stattfindet. In vielen Fällen laden Hinterbliebene ausgewählte Trauergäste aber auch beim oder nach dem Kondolieren am Grab zum Leichenschmaus ein.
Ist es unhöflich, nicht zum Leichenschmaus zu gehen?
Grundsätzlich gilt: Sie sollten nur dann mit zum Leichenschmaus gehen, wenn Sie ausdrücklich dazu eingeladen wurden. Wurden Sie ausdrücklich eingeladen, sollten Sie nach Möglichkeit auch daran teilnehmen. Da die Hinterbliebenen das Totenmahl selbst zahlen, laden sie in der Regel ausschließlich Menschen ein, deren Anwesenheit beim gemeinsamen Mahl nach der Beisetzung Ihnen sehr viel bedeutet. Sind Sie tatsächlich verhindert, geben Sie den Hinterbliebenen im Vorfeld Bescheid.
Was zieht man zum Leichenschmaus an?
Für die Kleidung zum Leichenschmaus gelten im wesentlichen die gleichen Regeln wie für die Trauerkleidung: Gedeckte Farben, häufig sogar Schwarz. Da der Totenkaffee in der Regel direkt im Anschluss an die Beisetzung stattfindet, tragen die meisten Gäste ihre normale Trauerkleidung.
Einen Leichenschmaus organisieren
Die Organisation eines Leichenschmauses erfordert sorgfältige Planung und die Berücksichtigung der Wünsche des Verstorbenen und seiner Familie. Dies sind die wichtigsten Schritte zur Organisation eines Leichenschmauses:
- Ort wählen: Wählen Sie einen geeigneten Ort, der ausreichend Platz für alle Gäste bietet. Traditionell findet der Leichenschmaus oft in einem Restaurant, einer Gaststätte oder im Gemeindehaus statt. Auch eine private Residenz kann genutzt werden.
- Einladungen verschicken: Informieren Sie die Gäste rechtzeitig über den Ort und die Zeit des Leichenschmauses. Dies kann persönlich, telefonisch oder schriftlich geschehen.
- Menü planen: Entscheiden Sie sich für ein passendes Menü. Dies kann je nach den Vorlieben des Verstorbenen und der Gäste variieren. Häufig werden einfache und leicht verdauliche Speisen wie Suppen, Sandwiches, Kuchen und Kaffee serviert.
- Dekoration und Atmosphäre: Schaffen Sie eine angenehme Atmosphäre, die den Anlass respektiert. Dezente Dekorationen und eine ruhige Umgebung tragen dazu bei, dass sich die Trauernden wohlfühlen.
- Programmablauf: Planen Sie, ob es Ansprachen, Musik oder andere Elemente geben soll. Oft wird eine kurze Rede gehalten, um den Verstorbenen zu ehren und gemeinsame Erinnerungen zu teilen.
Was bietet man zum Leichenschmaus an?
Der Leichenschmaus kann entweder bei der Trauerfamilie zu Hause oder in einer Gaststätte, einem Restaurant oder einem Café abgehalten werden. Die Bewirtung bei der Trauerfamilie daheim ist persönlicher und kostengünstiger, oft aber auch sehr belastend. Viele Familien trauen sich diesen zusätzlichen Aufwand neben der Bestattungsplanung und der emotionalen Belastung durch den Todesfall nicht zu.
Viele Gaststätten und Cafés bereiten zum Totenmahl Platten mit belegten Broten und Semmeln, aber auch ein festgelegtes Menü ist möglich. Manche Hinterblieben entscheiden sich auch dafür, beim Totenmahl das Lieblingsgericht der verstorbenen Person servieren zu lassen. Auf jeden Fall sollte es auch ein Angebot für Vegetarier und Veganer geben.
Findet die Beisetzung später am Tag statt, entscheiden sich manche Hinterbliebe auch für einen Beerdigungskaffee mit Kuchen als Alternative zum traditionellen Leichenschmaus.
Traditionelle Leichenschmaus-Gerichte
Die traditionellen Gerichte, die bei einem Leichenschmaus im einem Gasthaus serviert werden, sind von Bundesland zu Bundesland verschieden. Am weitesten verbreitet ist Rindfleisch oder Tafelspitz mit Semmelkren. Weiters sind nahezu alle deftigen Gerichte, die wärmen, sehr beliebt: Gulasch, Schnitzel, Backhendl, Geselchtes, Schweinsbraten... Die Möglichkeiten sind endlos.
Die sogenannte Totensemmel – eine mit Anis bestreute Semmel – ist hauptsächlich in Oberösterreich verbreitet und wird dort traditionell als Beilage gereicht. Auch Schnitzel, Schweinsbraten mit Knödel, Gulasch mit Knödel oder Kümmelbraten mit Kren werden bei einem klassischen Totenmahl gereicht.
Ebenfalls aus Oberösterreich stammt der Brauch der sog. Konduktsemmel, die nach einem Begräbnis gereicht wird. Bei der Konduktsemmel handelt es sich um eine sehr große mit Kümmel und Anis bestreute Semmel. Sie ist größer als normale Semmeln und mit Kümmel und Anis bestreut.
Wer zahlt den Leichenschmaus?
Die Kosten eines Leichenschmauses sind davon abhängig, wie viele Trauergäste Sie erwarten, welche Gerichte Sie servieren (lassen) möchten und ob Sie das Totenmahl bei sich zu Hause oder in einem Restaurant/einer Gaststätte abhalten. Richten Sie den Leichenschmaus zu Hause aus, müssen Sie mit Kosten von 10-15 €/Person rechnen. Wählen Sie eine Gaststätte oder ein Restaurant, kommen Kosten von ca. 20-40 € pro zum Leichenschmaus geladener Person auf Sie zu.
Üblicherweise übernehmen die nächsten Angehörigen auch die Kosten für das Totenmahl. Selbstverständlich kann dieser Aspekt der Bestattung von Ihnen jedoch nach Wunsch auch anders gehandhabt werden. Achten Sie nur darauf, die Gäste im Vorfeld darauf hinzuweisen.
SIE entscheiden, wie Sie gehen möchten.
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