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Bestattung planen: Organisation, Kosten, Aufgaben des Bestatters

Stefan Atz

VERFASST VON

Stefan Atz

2024-07-10

Lesezeit: 11 Minuten

Ein Todesfall wirft viele Fragen auf. Die Bestattungsplanung ist eine davon: Wie plan man eigentlich Beerdigungen? Und wer plant die Beerdigung, wenn im engsten Kreis jemand verstirbt? Benu – Bestattung und Vorsorge führt Sie Schritt für Schritt durch die Organisation und klärt Sie darüber auf, was Sie alles bedenken sollten, wenn Sie eine Bestattung planen: von der Überführung über die Bestattungsart und die Bestattungskosten bis hin zu Trauerfeier und Leichenschmaus.

Inhaltsverzeichnis

Beerdigung planen Schritt für Schritt

Noch bis vor wenigen Jahren verstand man unter "Beerdigung planen" normalerweise die Organisation einer traditionellen Erdbestattung mit Aufbahrung in der Trauerhalle, Trauerfeier in der Kirche bzw. Kapelle und Beisetzung am Friedhof. Heute schließt der Begriff der Bestattungsplanung die Gesamtheit der in Österreich möglichen Bestattungsarten ein: Von der traditionellen Erdbestattung über die Urnenbestattung und diverse Naturbestattungsarten (Baumbestattung, Seebestattung) bis hin zu ausgefalleneren Begräbnisarten wie der Edelsteinbestattung oder der Urne zu Hause.

Bestattung planen – Checkliste

  1. Bestattungsunternehmen auswählen und Bestattung beauftragen
  2. Wichtige Dokumente bereitlegen
  3. Todesanzeige aufgeben und ggf. Parten versenden
  4. Bestattungsart auswählen
  5. Grabstelle und ggf. Kirche und Trauerhalle auswählen
  6. Sarg (Erdbestattung) oder Urne (Feuer- bzw. Naturbestattung) auswählen
  7. Termin für die Trauerfeier festlegen und die Trauergemeinde informieren (ggf. eine Information bzgl. der gewünschten Trauerkleidung inkludieren)
  8. Ablauf der Beisetzung mit dem Pfarrer und/oder dem/der Trauerredner:in besprechen
  9. Blumenschmuck und Musik auswählen
  10. Leichenschmaus organisieren

Wer ist für die Bestattungsplanung verantwortlich?

In Österreich sind normalerweise jene Personen für die Beauftragung der Bestattung und deren Planung verantwortlich, die im Rahmen des sog. Parentelsystems als gesetzliche Erben festgelegt sind. In der Regel sind dies die Angehörigen aus dem engsten Kreis, häufig der oder die verbliebene Ehepartner:in und/oder die Kinder. 

Die gesetzlichen Erben tragen auch die Kosten der Bestattung. Verfügen sie nicht über ausreichende finanzielle Mittel oder schlagen sie das Erbe aus und gibt es keinen Nachlass, aus dem die Beisetzung bezahlt werden kann, erfolgt eine sog. Sozialbestattung statt. Für die Beauftragung dieser Sozialbestattung ist dann die jeweilige Gemeinde bzw. das Land Österreich verantwortlich.

(1) Bestatter auswählen

Sie wissen nicht, welcher Bestatter zuständig ist? Kein Problem, denn diese Entscheidung liegt bei Ihnen: Nach österreichischem Recht können Sie jenen Bestatter wählen, bei dem Sie das beste Gefühl haben: unabhängig vom Sterbeort und von Ihrem Wohnort bzw. vom Wohnort der verstorbenen Person.

Die Wahl des Bestatters ist nur dann NICHT frei, wenn die verstorbene Person im Rahmen einer Bestattungsvorsorge und/oder einer notariell beglaubigten Bestattungsverfügung bereits zu Lebzeiten eine entsprechende Vereinbarung mit einem Bestattungsunternehmen getroffen hat.

Liegt keine solche Vereinbarung vor, informieren Sie den Bestatter Ihrer Wahl. Achten Sie bei der Angebotslegung auf folgende Aspekte:

  • eine transparente Kostenübersicht
  • vollständige Auflistung aller Bestandteile (z.B. externe Gebühren und Friedhofskosten)
  • ein schriftliches Angebot
  • Rezensionen und Meinungen von Kunden z.B. auf Google
  • Verfügbarkeit über Telefon, persönlichen Kontakt oder WhatsApp*

Ein Trauerfall ist immer ein emotionaler Ausnahmezustand. Über alle Modalitäten bezüglich der Organisation eines Begräbnisses Bescheid zu wissen, ist für alle Betroffenen unmöglich. Wenn Sie Fragen haben: Wir von Benu sind rund um die Uhr für Sie erreichbar.

Wir sind für Sie da.

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(2) Wichtige Dokumente bereitlegen

Es gibt eine Reihe von Dokumenten, die im Todesfall benötigt werden. Zum Teil handelt es sich um Dokumente, die Sie dem Bestatter übergeben müssen, damit dieser Ihnen notwendige behördliche Gänge abnehmen kann. Andere Dokumente benötigen Sie selbst, um zum Beispiel Versicherungen abmelden zu können. Welche Behördengänge genau auf Sie zukommen, können Sie in unserer Todesfall Checkliste nachlesen. 

Um die Dokumente, die im Anschluss an den Todesfall neu ausgestellt werden, kümmert der Bestatter sich selbst. In den meisten Fällen benötigt das Bestattungsunternehmen hierfür sowohl eine Ausweiskopie des Auftraggebers als auch eine entsprechende Vollmacht. Darüber hinaus sollten Sie folgende Dokumente der verstorbenen Person für Ihren Bestatter bereithalten:

  • Personalausweis bzw. Reisepass 
  • Meldezettel bzw. Meldenachweis
  • Geburts- und ggf. Heiratsurkunde
  • Scheidungsurkunde (sofern vorhanden)
  • Nachweis akademischer Grade (sofern vorhanden)
  • Bestattungsvorsorgevertrag bzw. Bestattungsverfügung (falls vorhanden)
  • Versicherungspolicen (sofern vorhanden): Lebensversicherung, Sterbegeldversicherung 
  • Rentenversicherungsnummer und E-Card

(3) Todesanzeige aufgeben u. Parten versenden

Die Todesanzeige ist die öffentliche Bekanntmachung eines Todesfalls. Sie können die Todesanzeige in der örtlichen Zeitung bzw. im jeweiligen Gemeindeblatt abdrucken lassen. Bei den meisten Zeitungen sind Todesanzeigen heutzutage auch online verfügbar. 

In einer Todesanzeige sind in der Regel der Name der verstorbenen Person, ihr Geburtsort und ihr Geburts- sowie Sterbedatum angegeben. Des Weiteren enthält die Anzeige üblicherweise auch Namen und Verwandtschaftsgrade der Hinterbliebenen sowie Datum und den Ort der Trauerfeier. Viele Hinterbliebene fügen der Todesanzeige außerdem einen Sinnspruch bzw. einen schönen Trauerspruch hinzu. 

Viele Hinterbliebene versenden zusätzlich zur Todesanzeige in der Zeitung auch Parten (Parte- bzw. Totenzettel) an Verwandte, Freunde und Bekannte. Die Parte dient gleichzeitig auch als Bekanntgabe für den Ort und das Datum der Beisetzung

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(4) Bestattungsart auswählen

In Bezug auf die Bestattungsart ist die erste wichtige Entscheidung die Wahl zwischen Erde oder Feuer: 

Bei einer Erdbestattung findet die Beisetzung in einem Sarg auf einem Friedhof statt. Aufgrund der hohen Kosten für Särge, der Grabnutzungsgebühren, der Kosten für Steinmetzarbeiten und der Grabpflege, sind Erdbeisetzungen häufig teurer als Feuerbestattungen. Mehr zum Thema Erde oder Feuer können Sie in unserem Ratgeber-Artikel Erdbestattung oder Feuerbestattung nachlesen.

Eine Feuerbestattung, auch Kremation oder Kremierung genannt, bietet neben der Urnenbestattung am Friedhof noch weitere Möglichkeiten der Beisetzung, darunter diverse Naturbestattungsformen und die Diamant- bzw. Edelsteinbestattung. Bei Naturbestattungen (zum Beispiel Baumbestattung oder Donaubestattung) entfallen die Kosten für die Friedhofsgebühren, einen Grabstein und die Grabpflege).

Die endgültigen Bestattungskosten hängen davon ab, welche Form der Bestattung Sie wählen und wie umfangreich die Beisetzung insgesamt ausfallen soll. Bei Benu – Bestattung und Vorsorge können Sie nach aktuellem Stand (Juli 2024) mit folgenden Kosten für folgende Bestattungsarten rechnen:

Um Angehörige vor der finanziellen Belastung zu schützen, gibt es die Möglichkeit, zu Lebzeiten eine Bestattungsvorsorge zum Beispiel in Form einer Sterbegeldversicherung oder eines Treuhandkontos abzuschließen.

Begräbniskosten-versicherung

... weil der Tod für Angehörige schon belastend genug ist.

Besondere Begräbnisformen

Manchmal machen kulturelle und/oder religiöse Vorgaben es notwendig, dass Begräbnisse auf eine ganz bestimmte Weise ausgeführt werden. Bei Benu – Bestattung und Vorsorge unterstützen wir Sie gerne bei der Organisation und Umsetzung folgender Begräbnisarten:

(5) Trauerfeier planen

In Österreich ist die Trauerfeier traditionell jene Zeremonie, die vor der Beisetzung des Sarges bzw. der Urne stattfindet. Bei traditionellen Trauerfeiern in der Friedhofskapelle findet eine Aufbahrung statt, bei der die Blumen und Kränze um den Sarg oder die Urne herum arrangiert werden. 

Bei Naturbestattungsarten wie der Waldbestattung oder einer Beisetzung in der Donau ist der Ablauf der Trauerfeier ein wenig anders. Hier findet die Zeremonie üblicherweise direkt am Beisetzungsort statt und kann auf Wunsch ebenfalls durch die Segnung der Urne eingeleitet werden. 

Zur Organisation einer Trauerfeier gehört unter anderem:

  • Auswahl der Räumlichkeiten (religiöse Trauerfeiern finden normalerweise in der Kapelle statt, während weltliche Trauerfeiern in den Räumlichkeiten des Bestatters, in einem Lokal oder bei der Familie zu Hause abgehalten werden).
  • Auswahl der musikalischen Begleitung (Trauermusik).
  • Auswahl des Blumenschmucks für die Trauerfeier (Kränze, Buketts, Sarggestecke etc.).
  • Beauftragung eines Trauerredners oder einer Trauerrednerin bzw. anderweitige Arrangements für den Nachruf.
  • GGf. Information der Trauergäste bezüglich der gewünschten Trauerkleidung.
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Eine christliche Trauerfeier besteht üblicherweise aus einem Gottesdienst und anschließender Prozession zum Friedhof. Sarg-, bzw. Urnenträger, gefolgt von den engsten Angehörigen und danach den anderen Trauergästen, bringen den Sarg/die Urne zur Grabstätte. Wir sprechen in diesem Zusammenhang auch vom "Sarggeleit".

Nach dem Hinablassen und Einsegnen am Grab erfolgt das Abschiednehmen am offenen Grab. Dabei verabschiedet sich jeder einzelne Trauergast und wirft eine Blume (z.B. eine sog. Nachwerfrose), Blütenblätter oder Erde auf oder neben den Sarg, beziehungsweise die Urne. Nachdem sich die Trauergemeinde von der/dem Verstorbenen verabschiedet hat, ist es üblich, den Angehörigen sein Beileid auszusprechen.

Eine weltliche Trauerfeier planen

Der Ablauf der Trauerfeier bei einem weltlichen Begräbnis unterscheidet sich ein wenig von jenem einer religiösen Trauerfeier. Bei weltlichen Trauerfeiern ist der entscheidende Unterschied, dass die Zeremonie nicht durch einen Priester oder einen anderen religiösen Würdenträger geleitet, sondern entweder durch einen professionellen Trauerredner/eine professionelle Trauerrednerin oder eine angehörige Person geleitet wird. Darüber hinaus wird im Rahmen einer Bestattung ohne Kirche auf religiöse Riten wie die Weihung des Sarges oder religiöse Gebete, Lesungen und ähnliches verzichtet.

Konfessionslose Trauerfeiern und Bestattungen können Sie deutlich "freier" und individueller gestalten als religiöse Trauerfeiern, da Sie nicht an einen von der Kirche vorgegeben Ablauf gebunden sind. Das ist auch der Grund dafür, warum weltliche Trauerfeiern häufig etwas länger dauern: Viele Familien gestalten den Abschied betont individuell und mit persönlichen Gegenständen. Es werden Gedichte vorgetragen, Geschichten erzählt oder Abschiedsworte auf den Sarg/auf die Urne geschrieben. 

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Kinder mit bedenken

Wenn Sie eine Beerdigung planen, bei der auch Kinder anwesend sein werden, sollten Sie diese in Ihrer Planung berücksichtigen. Dies gilt insbesondere, wenn die verstorbene Person für die betreffenden Kinder zu den nahen Angehörigen zählte. In unserem Ratgeber-Artikel Kindern den Tod erklären können Sie nachlesen, wie Sie Tod und Sterben kindgerecht vermitteln. Wie Sie am besten vorgehen, wenn Sie ein Kind bzw. mehrere Kinder mit auf die Bestattung nehmen möchten, und welche kindgerechten Abschiedsrituale es gibt, können Sie in unserem Ratgeber-Artikel Kinder bei einer Beerdigung nachlesen.

(6) Blumenschmuck und Musik auswählen

Wenn Sie eine traditionelle Beerdigung planen, bei der die Trauerfeier in der Kirche bzw. in den Räumlichkeiten des Bestatters stattfindet, informiert Ihr Bestatter Sie über die verschiedenen Möglichkeiten des Blumenschmucks. Viele Hinterbliebene entscheiden sich zum Beispiel für ein Sarggesteck bzw. einen Urnenkranz zum Schmuck des Sarges/der Urne. Weiterer Blumenschmuck wird dann häufig von den Trauergästen mitgebracht bzw. zur Grabstelle bestellt.

Sofort ein Online-Angebot erhalten

Wir von Benu – Bestattung und Vorsorge sind 24/7 rund um die Uhr für Sie da.

Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Bestattungsplanung ist die Trauermusik. Welche Lieder auf einem Begräbnis gespielt bzw. gesungen werden, hat nämlich durchaus Einfluss auf die Dynamik der Trauerfeier und auf die Art und Weise, wie die Trauernden die Verabschiedung erleben. Gut ausgewählte Trauermusik erweckt Erinnerungen zum Leben und verbindet, genau wie eine gute Trauerrede, die Anwesenden im Gedenken an die verstorbene Person.

Das ist auch der Grund dafür, warum die Auswahl der Lieder zur Beerdigung eine sehr individuelle und persönliche Angelegenheit ist: Für manche ist die Trauermusik "nur" die Auswahl von allgemein beliebten Titeln für Beerdigungen. Andere gestalten die Trauerfeier bewusst mit jenen musikalischen Titeln, die die verstorbene Person zu Lebzeiten besonders geliebt hat. In unserem Ratgeber-Artikel Trauermusik haben wir eine Auswahl für Sie zusammengestellt.

Kann man seine eigene Beerdigung planen?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Ihre Wünsche für Ihre eigene Beerdigung schon zu Lebzeiten festzuhalten. Viele Menschen nutzen zu diesem Zweck zum Beispiel eine Bestattungsverfügung oder hinterlegen Ihre Vorstellungen im Rahmen einer Sterbegeldversicherung beim Bestatter ihrer Wahl. 

Das Problem: Beide Varianten sind rechtlich nicht bindend. Wenn Sie zu 100 Prozent sichergehen wollen, dass Ihre eigene Verabschiedung so verläuft, wie Sie es sich vorgestellt haben, legen wir Ihnen das Benu-Treuhandkonto ans Herz. Im Rahmen eines Treuhandkontos können Sie Ihre eigene Beerdigung zu Lebzeiten planen – so detailliert, wie Sie es sich wünschen.

SIE entscheiden, wie Sie gehen möchten.

Zu Lebzeiten die eigene Bestattung planen? Die einen schüttelt es bei diesem Gedanken – das Benu-Treuhandkonto ist für die anderen

Quellen

Oesterreich.gv.at: Erste Schritte nach Eintreten des Todesfalles (Link)