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Bestattungsarten

Sikh Bestattung in Österreich

Stefan Atz

VERFASST VON

Stefan Atz

2021-12-03

Lesezeit: 8 Minuten

Was ist der Sikhismus?

Sikhs sind Anhänger einer im 15. Jahrhundert in Nordindien entstandenen religiösen Reformbewegung. Derzeit gibt es ca. 20 Millionen Gläubige weltweit.

Der Sikh Glaube ist der Fünftgrößte nach dem Christentum, dem Islam, dem Buddhismus und dem Hinduismus. Sikhs glauben an nur einen Gott und an die Wiedergeburt von Menschen und Tieren.

Es gilt der Grundsatz der Toleranz gegenüber anderen Religionen, sowie die Gleichberechtigung aller Menschen und Geschlechter. Morgen- und Abendgebete, sowie eine vegetarische Lebensführung gehören zum Glaubensalltag dazu.

In der indischen Stadt Amritsar steht das Hauptheiligtum der Sikhs, der Goldene Tempel. Die Gebetsstätte der Sikhs ist der Gurudwara oder Gurdwara. (Tor oder Eingang zu Guru – zu Gott)

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Mit Benu können Sie in Wien und Umgebung Bestattungen gemäß den Vorgaben der Sikh-Glaubensgemeinschaft beauftragen.

Ein transparentes und unverbindliches Angebot haben wir Ihnen bereits vorbereitet.

Die Bestattung im Sikhismus

Die Sikhs glauben an die Wiedergeburt, und da die Seele niemals stirbt, gibt es keine Trauer über den Tod. Im Sikhismus wird die Feuerbestattung bevorzugt. Ist dies nicht möglich, kann der Verstorbene aber auch begraben werden.

Ablauf der Bestattung

  • Der/die Verstorbene wird von Familienmitgliedern persönlich gewaschen und eingekleidet.
  • Die 5 Kakaar (Glaubenssymbole), die ein gläubiger Sikh während seines Lebens bei sich getragen hat, sollten nicht entfernt bzw. das Haar sollte nicht geschnitten werden.
  • Die 5 Kakaar:
    • kes: langes, ungeschnittenes Haar. Ein Sikh darf sich niemals die Kopf- und die Barthaare schneiden, um seine Anerkennung und Verbindung zum natürlichen Gesetz zu verdeutlichen.
    • kangha: einen Kamm, der die Haare ansehnlich und zusammen halten soll. Er ist gleichzeitig ein Symbol der Ablehnung des asketischen Lebens
    • kara: einen Eisenarmreif, der den Träger an seine Sterblichkeit und an die Verbundenheit mit dem Kreislauf des Lebens erinnern soll.
    • kirpan: einen Säbel, der das Recht, Waffen zu tragen, symbolisiert und an die moralische Pflicht erinnert, Leben zu schützen.
    • kacch oder kachera: eine über dem Knie endende Hose, die an die Notwendigkeit der sexuellen Beherrschtheit erinnern soll.
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  • Beerdigungen von Sikhs können sehr unterschiedlich sein. Manchmal gibt es einen Gottesdienst vor der Feuerbestattung, die Einäscherung, und dann einen weiteren Gottesdienst an der gurdwara. Manchmal gibt es nur eine Einäscherung, bei der einige Gebete gesprochen werden.
  • Die Leiche eines Sikh wird am besten innerhalb von 24 Stunden verbrannt. Dabei entzündet der jüngste Sohn oder ein anderer naher Verwandter das Feuer oder startet den Prozess mechanisch, falls dies in einem Krematorium möglich ist.
  • Nach der Einäscherung wird der Guru Grant Sahib (die heilige Schrift der Sikhs) innerhalb von 10 Tagen im Haus des Verstorbenen von dem Granthi komplett durchgelesen.
  • Die Asche wird häufig nach Indien überführt.
  • Nach der Einäscherung wird die Asche in der Regel in der Erde vergraben oder in einem fließenden Gewässer verstreut. Grabsteine sind tabu.
  • Sikhs werden bei der Teilnahme an einer Beerdigung immer ihren Kopf bedecken und es sollte Kleidung in gedämpften Farben getragen werden

Die Bestattung im Hinduismus

Eine hinduistische Bestattung ist immer eine Feuerbestattung, traditionell findet sie auf einem Platz im Freien statt.

Ausgenommen von einer Feuerbestattung sind Priester, Kinder und Schwangere. Sie werden erdbestattet oder einem heiligen Gewässer übergeben.

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Ablauf der Bestattung

  1. Der/die Verstorbene wird zu Hause aufgebahrt. Die rituelle Waschung und Einkleidung erfolgt durch Familienmitglieder. Teilweise wird der Leichnam in schmucklose Tücher gewickelt.
  2. Noch am Todestag wird der Leichnam in einer Prozession unter Mitnahme des Hausfeuers zu einem Verbrennungsplatz gebracht. Diese Plätze liegen meist an einem Fluss, am besten am Ganges, dem heiligen Fluss Indiens. Dort wird der Leichnam traditionell von den Angehörigen mehrmals um den Holzstoß getragen und dann auf diesem aufgebahrt.
  3. Weder bei der Prozession noch bei der Verbrennung soll geweint werden.
  4. Die Trauernden umkreisen den am Verbrennungsplatz aufgebahrten Leichnam nacheinander. Dabei werden Hymnen gesungen und die Frauen bieten dem Verstorbenen Reis als letzte Mahlzeit an.
  5. Die Angehörigen und spirituelle Lehrer oder Priester führen verschiedene Rituale durch. Diese Zeremonie kann bis zu zwei Tage dauern.
  6. Priester versuchen Einfluss auf die Wiedergeburt des Toten zu nehmen, indem sie ihm Mantras zusprechen.
  7. Bei der Verbrennung (Antyesti) wird der Feuergott Agni angerufen, die Seele des Toten in den Ahnenhimmel zu begleiten.
  8. Das Feuerritual vollführt der älteste Sohn oder ein anderer enger männlicher Verwandter. Dieser umkreist den Holzstoß mehrmals, wobei er den gesegneten Tontopf mit Wasser trägt. Bei jedem Weg um den Holzstoß bohrt ein Angehöriger ein Loch in den Topf, damit das Wasser als Zeichen für das Verlassen des Lebens aus dem Topf fließt. Nach der dritten Umkreisung zerschmettert der Träger den Tontopf am Boden, um damit das Ende des Lebens zu symbolisieren. Dann zündet er mit abgewendetem Gesicht den Holzstoß an und verlässt den Verbrennungsort.
  9. Damit der Geist des Verstorbenen nicht am Körper des Verstorbenen haftenbleibt, muss der Körper vollständig verbrannt werden.Eine besondere Bedeutung kommt dem Aufbrechen des Schädels bei der Verbrennung zu, da dies der Seele ermöglicht, den Körper zu verlassen. Danach ist sie bereit zur Wiedergeburt. In manchen Traditionen ist dies nicht üblich und in Krematorien nicht möglich.
  10. Die Asche und Knochenreste der Toten werden schließlich einem Fluss oder einem anderen fließenden Gewässer übergeben.

Unterschiede zwischen einer Sikh- bzw. hinduistischen Bestattung

Die hinduistische Bestattung unterscheidet sich nur in wenigen Bereichen von der Sikh Bestattung. Im Hinduismus ist die vollständige Verbrennung des Körpers sehr wichtig.

Im Gegensatz dazu sollte ein verstorbener Sikh zwar bevorzugt verbrannt werden, ist dies aus irgendeinem Grund nicht möglich, kann der Leichnam jedoch auch in einem Erdgrab begraben werden.

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Eine hinduistische Bestattung besteht aus vielen vorgegebenen Ritualen. Bei der Bestattung eines gläubigen Sikhs ist es wichtig, dass die 5 Kakaar (Glaubenssymbole) nicht entfernt bzw. die Haare nicht geschnitten werden.

Sikh- und hinduistische Bestattung in Wien und Österreich

Als einer der ersten Bestatter Österreichs bietet Benu eine spezielle Bestattung an, die soweit in Österreich möglich, die Anforderungen einer traditionellen Sikh bzw. hinduistischen Bestattung erfüllt.

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Transparentes und unverbindliches Angebot!

Prinzipiell ist es möglich eine traditionelle hinduistische bzw. Sikh Bestattung in Österreich durchzuführen, jedoch mit leichten Einschränkungen.

Traditionell sollte der/die Verstorbene innerhalb von 24 Stunden verbrannt werden. Leider kann es in den Krematorien zu längeren Wartezeiten kommen.

In anderen Teilen der Welt erfolgt die Verbrennung des Leichnams auf einem Scheiterhaufen unter freiem Himmel, in Österreich kann dies nur in einem Krematorium erfolgen.

Möglicher Ablauf einer Sikh- oder hinduistische Bestattung in Österreich

  • Die rituelle Leichenwaschung kann in eigenen Räumlichkeiten erfolgen.
  • Danach wird der/die Verstorbene ins Krematorium überführt.
  • Ein Verabschiedungsritual mit offener Aufbahrung ist möglich.
  • Der Verbrennungsprozess kann mechanisch (z.B. durch den Sohn des Verstorbenen) ausgelöst werden.
  • Dabei ist die Einfahrt des Sarges in den Ofen sichtbar.
  • Ca. drei Tage nach der Kremierung kann die Urne den Angehörigen übergeben werden.
  • BENU unterstützt Sie gerne bei der Überführung der Urne nach Indien.
  • Es ist aber auch möglich die Urne z.B. in der Donau beizusetzen.
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Häufige Fragen zu Bestattungen gemäß Sikh-Tradition