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Erdbestattung in Österreich - Tradition und Moderne

Stefan Atz

VERFASST VON

Stefan Atz

2021-07-23

Lesezeit: 7 Minuten

Inhaltsverzeichnis

Welches Lied soll bei meiner Verabschiedung gespielt werden, und wie plant man eigentlich eine Trauerfeier? Welchen Sarg sollte man wählen, und welchen Pfarrer? Eine Erdbestattung zu organisieren, ist nicht unbedingt einfach. Hier erfahren Sie alles Wissenswerte zur traditionellsten aller Bestattungsformen in Österreich.

Was ist eine Erdbestattung?

Die Erdbestattung, auch Inhumation genannt, ist eine Form der Bestattung:

  • die schon seit Jahrtausenden praktiziert wird,
  • weltweit am häufigsten als Bestattungsart vorkommt
  • und bei welcher der oder die Verstorbene in einem Sarg im Erdreich beigesetzt wird.

Im christlichen und islamischen Kontext spricht man bei einer Erdbestattung auch von einer Beerdigung. Prinzipiell sind auch Urnenbeisetzungen eine Form der Erdbestattung, da die Asche ebenfalls im Erdreich beigesetzt wird, dennoch werden sie eher mit dem Begriff der Feuerbestattung verbunden.

Sie ist ein Ritual, welches sich je nach Religion und Land stark unterscheiden kann.

Vor- und Nachteile einer Erdbestattung

Natürlich ist es immer ratsam, bei der Frage nach der Bestattungsart nach Möglichkeit nach den Wünschen des Verstorbenen zu entscheiden.

Sind jedoch keine bekannt, sind nun die Hinterbliebenen am Zug. Mitunter kann die Wahl der Bestattungsart jedoch eine äußerst schwierige Entscheidung sein.

Wir haben daher nachstehend einige Pro- und Contra-Punkte einer Erdbestattung zusammengefasst.

Was spricht für die Erdbestattung?

  • Tradition: Die Beisetzung in der Erde blickt vor allem in Christentum, Judentum und Islam auf eine Jahrtausende alte Tradition zurück. Gerade für ältere, traditionsbewusste und gläubige Menschen ist eine Erdbestattung daher oft unerlässlich.
  • Grabstätte als Ort der Erinnerung: Mit der Bestattung des Leichnams auf einem Friedhof wird für die Hinterbliebenen eine Stätte der Erinnerung geschaffen. Der Friedhof und das Grab fungieren so als Bindeglied zwischen Leben und Tod und geben den Trauernden einen Ort zum Gedenken und Verarbeiten. Zudem kommt, dass die Grabpflege und -gestaltung durchaus etwas sehr Persönliches sein kann.
  • Natürlicher Prozess: Aus Gesprächen mit Angehörigen ergibt sich, dass der natürliche Verwesungsprozess– wenn auch nur unterbewusst – ein wichtiger Aspekt in der Trauerverarbeitung ist. Viele Menschen können sich gut damit anfreunden, langsam – also in der Erde – wieder Teil der Erde zu werden.

Was spricht gegen die Erdbestattung?

  • Hohe Begräbniskosten: Mit Überführung, Sargkosten und einer aufwändigen Trauerfeier zählt die traditionelle Erdbestattung meist zu den teuersten Bestattungsarten, es gibt jedoch auch hier Möglichkeiten, um Kosten einzusparen. Einen Überblick über diese Kosten finden Sie auch in unserem Artikel Begräbniskosten.
  • Hohe Folgekosten für Friedhof und Grabstein: Auch nach der eigentliche Bestattung kommen auf die Hinterbliebenen noch weitere Kosten zu. Friedhofsgebühren, Grabnutzungsrecht und Grabstein, sowie die Kosten für Steinmetz und Grabpflege schlagen nicht selten mit mehreren Tausend Euro zu Buche.
  • Immer weniger Platz auf dem Friedhof: Besonders in wachsenden Städten mit steigenden Quadratmeterpreisen ist es immer schwieriger einen Friedhof zu erweitern oder neu zu bauen. Da aber ständig neue Gräber hinzukommen und die meisten Bestehenden verlängert werden, kommt es häufig zu Platzmangel. Kurzfristig ein Grab zu finden ist daher mitunter äußerst schwer.
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Erd- und Feuerbestattung im Vergleich

ErdbestattungFeuerbestattung
TraditionsbewusstFlexibel
Grab zum TrauernPreiswert
TeuerKein Ort der Trauer

Wie Sie der weiter unten stehenden Tabelle entnehmen können, ist eines der Hauptargumente für eine Feuerbestattung, dass einem nach der Kremierung eine Vielzahl an verschiedenen Beisetzungsmöglichkeiten offen stehen.

Bei der Erdbestattung ist man im Wesentlichen auf das traditionelle Erdgrab auf einem Friedhof, oder eine kostspielige Gruftbestattung, beschränkt.

Nichtsdestotrotz entspricht diese traditionelle Form der Bestattung noch sehr oft den Wünschen von sowohl den Verstorbenen selbst, als auch den Hinterbliebenen.

ErdbestattungFeuerbestattung
Traditionelle ErdbestattungUrnenbestattung
in Erdgrab oder Gruftin Grab, Gruft oder Stele
 Naturbestattung
 Baum-, See- oder Luftbestattung
 Alternative Bestattungsarten
 Edelstein-, oder Weltraumbestattung

Das ist der Ablauf einer Erdbestattung

  1. Wenn Sie mit Benu eine Erdbestattung planen, wird der Leichnam der oder des Verstorbenen zunächst von uns abgeholt. In Wien und Niederösterreich wird diese Aufgabe direkt von uns übernommen und durchgeführt. Danach wird die hygienische Versorgung vorgenommen. Dazu zählt zum Beispiel das Ankleiden der/des Verstorbenen als Vorbereitung für die Trauerfeier und Beisetzung des Sarges.
  2. In Absprache mit den Angehörigen wird Benu nun die Trauerfeier planen. Sie findet entweder in einer Kirche, der Friedhofskapelle, oder direkt am Grab statt. Wichtigstes Element der Trauerfeier ist dabei die Trauerrede, die entweder von den Angehörigen selbst, oder einem geistlichen Kirchenvertreter – in den meisten Fällen ist dies ein Priester oder Vikar – gehalten wird. Die Trauerrede dient dem Gedenken an die oder den Verstorbene*n und umreißt die wichtigsten Eckpunkte des Lebens.
  3. Nach der Trauerrede begleitet die Trauergemeinde den Sarg zum Grab, wo die Teilnehmer der Trauerfeier offen kondolieren, insofern die Angehörigen nicht bitten davon abzusehen. Abschließend begeben sich die Trauernden üblicherweise zu einem Leichenschmaus, um der/dem Verstorbenen noch einmal bei gutem Essen zu gedenken.

Soviel kostet eine Erdbestattung

Bei einer Erdbestattung muss man mehrere Kostenfaktoren im Auge behalten – die Kosten für die Bestattung selbst, Friedhofsgebühren sowie die Kosten für Erwerb oder Anfertigung eines Grabsteins.

Die traditionelle Erdbestattung zählt somit zu den teuersten Bestattungsarten.

Die Kosten für eine Erdbestattung in Wien und Umgebung beginnen bei 2.740€* exkl. externe Kosten. 

* Bitte beachten Sie: diese Kosten sind nur Schätzungen und unterscheiden sich nach Region und Gestaltung der Bestattung.

Einen exakten Preis inkl. aller Kosten erfahren Sie innerhalb weniger Minuten mit unserem Bestattungskostenrechner.

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Um Ihnen einen groben Überblick zu bieten, haben wir hier die ungefähren Kosten für eine Erdbestattung mit Benu in Wien tabellarisch aufbereitet.

Zum Vergleich finden Sie in der Spalte daneben auch die Preise für eine Feuerbestattung in Wien.

Bitte beachten Sie, dass die hier gezeigten Preise exklusive Drittleistungen (Friedhofsgebühren, Grabstein, Grabnutzungsrecht) zu verstehen sind.

 

Wir möchten ausdrücklich darauf hinweisen, dass die Preise für eine Bestattung sich regional stark unterscheiden können.

Bei der Planung einer Bestattung über unseren Konfigurator können Sie noch heute einen unverbindlichen Kostenvoranschlag für eine nach Ihren Wünschen gestaltete Bestattung erstellen.

Was kostet ein Grabstein?

Die Kosten für Steinmetzarbeiten können sich, je nach gewähltem Grabstein - ob individuell oder industriell gefertigt, sowie dem Arbeitsaufwand für die Gravur - deutlich unterscheiden. Insbesondere die Kosten für den Grabstein variieren.

Unserer Erfahrung folgend sollten Sie für einen neuen Grabstein mit Kosten in Höhe von 5.000€ rechnen. Eine Grabplatte ohne Fundament und Einfassung liegt preislich bei 1.500€. Auf vielen Friedhöfen ist die Voraussetzung für eine Grabplatte ein 20-jähriger Graberwerb, wofür die Kosten je nach Friedhof bei 1.500€ bis 2.000€ liegen.

Achten Sie immer darauf, ob im Preis bereits die Lieferung und die Montage inkludiert sind.

Weitere Informationen zu den verschiedenen Kostenpunkten bei einer Bestattung finden Sie in unserem Artikel Bestattungskosten.

Erdbestattung und Religion

  • Vor allem durch das Christentum fand die Erdbestattung große Verbreitung, da der Glaube an die leibliche Auferstehung Feuerbestattungen verbietet. Bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts wurde daher auch keine andere Bestattungsart von der katholischen Kirche anerkannt. Heutzutage nimmt der Anteil der Erdbestattung jedoch immer weiter ab, da vor allem die Feuerbestattung immer weitere Verbreitung findet.
  • Aber auch in den beiden anderen abrahamitischen Weltreligionen, dem Islam und dem Judentum, ist die Erdbestattung die häufigste und rituell vorgesehene Bestattungsart.
  • In Buddhismus und Hinduismus hingegen, ist die Feuerbestattung weit verbreitet, während die Erdbestattung kaum Relevanz besitzt.

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Wie läuft eine christliche Bestattung ab?

Ein christliches Begräbnis verläuft seit Jahrhunderten ähnlich. Jedes christliche Begräbnis ist immer zugleich auch ein Gottesdienst.

  • Im Zuge der Aufbahrung und direkt am Grab werden bei diesem Trauergottesdienst, an dem normalerweise Verwandte, Freunde und Bekannte teilnehmen, unter anderem Gebete für die verstorbene Person gesprochen werden, um sie/ihn auf dem letzten Weg zu begleiten.
  • Der Sarg wird oftmals mit Weihwasser bespritzt, zum einen als eine Form des Abschieds, aber zum anderen auch um zu symbolisieren, dass die/der Tote durch die Taufe mit Christus zum ewigen Leben kommt. Dies ist zugleich einer der wenigen Unterschiede zwischen einer katholischen und einer evangelischen Bestattung, da nur bei einer katholischen Beerdigung Weihwasser benutzt wird. Allgemein sind sich eine katholische und eine evangelische Bestattung jedoch sehr ähnlich und unterscheiden sich meistens nur durch teilweise unterschiedliche Lieder und Gebete.
  • Zum Zeichen, dass der Mensch aus der Erde kommt und zur Erde zurückkehrt erfolgt dann am Grab der sogenannte Erdwurf: Mit den Worten „Erde zu Erde, Asche zu Asche, Staub zu Staub“ wird dreimal Erde auf den Sarg geworfen. Dies ist ein Symbol der Barmherzigkeit und eine Andeutung, dass die/der Verstorbene zur letzten Ruhe gebettet wird. Außerdem wird auf das Grab ein Kreuz als Zeichen der Hoffnung auf die Auferstehung gesteckt.
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Gesetzliche Vorschriften

Sargmodelle und Vorschriften

Särge sind Aufbewahrungsorte für einen Leichnam. Es gibt eine Vielzahl verschiedener Sargarten, sowie Sargmaterialien.

Hauptsächlich bestehen sie heutzutage aus verschiedenen Holzarten. Verwendet werden weit über zehn verschiedene Holzarten, darunter beispielsweise Mahagoni-, Kirschen-, Eichen-, Rosen- oder Nussbaumholz.

Diese Galerie bietet Ihnen einen kleinen Einblick in den Benu Sargkatalog:

Die bekanntesten Formen in der christlichen Religion sind die einer Raute und eines Quaders.

Darüber hinaus geht der Trend vermehrt zu individuellen Sargformen, da viele Angehörige den Sarg gern selbst gestalten möchten.

Im Inneren sind die Särge meistens mit einer Schicht biologisch abbaubarem Krepppapier ausstaffiert. Zum Schutz des Leichnams werden im Inneren oftmals auch Matratzen mit Hohlfasern, Sägespäne oder Papierschnitzel angebracht.

Informieren Sie sich auch in unserem Artikel Sargmodelle zu den unterschiedlichen Gestaltungen.

Grabstätten für Erdbestattungen

Bei einer Erdbestattung können Sie zwischen Wahl-, Reihen- und anonymen Gräbern, sowie Gruften und Mausoleen wählen.

  • Entscheiden Sie sich für ein Wahlgrab, haben die Angehörigen die Möglichkeit Lage und Größe des Grabes selbst zu wählen, sowie das Nutzungsrecht für das Grab zu verlängern.
  • Bei einem Reihengrab hingegen ist der Standort vorgegeben, der Preis für das Grab ist allerdings auch günstiger als bei einem Wahlgrab.
  • Bei einem anonymen Grab wird auf einen Grabstein verzichtet und es ist in der Regel nicht gestattet der Beisetzung beizuwohnen. Diese Variante ist sehr kostengünstig, durch das Fehlen eines Grabsteines ist die Trauerbewältigung mitunter jedoch sehr schwierig.
  • Je nach Friedhof gibt es auch die Möglichkeit die/den Verstorbene/n in einer Gruft, einer gemauerten Grabstätte, beizusetzen. Dies ist heutzutage allerdings nur noch sehr selten der Fall, da eine Gruft sehr teuer ist. Das Gleiche gilt für die Beerdigung in einem Mausoleum.
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Eine weitere wichtige Entscheidung ist die Wahl zwischen Einzel- und Familiengrab.

  • Bei Einzelgräbern befindet sich ein einzelner Bestattungsplatz, dessen Pflege durch die Angehörigen oder den Friedhofsgärtner erfolgt.
  • Familiengräber hingegen sind größer und bieten Platz für alle Angehörigen. Dies empfiehlt sich vor allem bei Eheleuten. Der Erwerb und das Nutzungsrecht von Familiengräbern sind durch die Größe aber selbstverständlich auch teurer als bei Einzelgräbern.

Häufige Fragen zum Thema Sarg und Erdgrab

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