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Anonyme Bestattung in Österreich: Kosten & Ablauf

Severin Schulz

VERFASST VON

Severin Schulz

2024-10-01

Lesezeit: 5 Minuten

Anonyme Bestattungen sind genau das: namenlose Beisetzungen. Bei dieser Form von Begräbnis gibt es an der Grabstelle keinen Hinweis darauf, wer dort beigesetzt wurde. Benu – Bestattung und Vorsorge informiert Sie über die Kosten und den Ablauf der anonymen Bestattung und zeigt Ihnen Bestattungsmöglichkeiten auf, die ähnlich kostengünstig sind wie das anonyme Begräbnis.

Inhaltsverzeichnis

Was ist eine anonyme Bestattung?

Eine anonyme Bestattung ist eine namenlose Bestattung. Das heißt, dass bei der anonymen Bestattung an der Beisetzungsstelle auf jeglichen Namenshinweis verzichtet wird, und dass die dort bestattete Person auch nicht auffindbar ist, etwa über die Verstorbenensuche Wien: anonym heißt anonym. Viele Friedhöfe bieten aber eine zentrale Gedenkstelle, wo auch Blumen und anderer Grabschmuck niedergelegt werden kann.

Eine anonyme Bestattung ist in der Regel die günstigere Form der Bestattung. Meistens werden nur Urnen anonym beigesetzt. Auf einzelnen Friedhöfen ist aber auch eine anonyme Beerdigung im Sarg in Gemeinschaftsgräbern möglich.

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Ist eine anonyme Bestattung eine stille Bestattung?

Nein, eine anonyme Bestattung ist keine stille Bestattung. Die anonyme Bestattung findet tatsächlich anonym statt, was bedeutet. dass der Ort und das Datum der Beisetzung nicht bekannt gegeben werden. Eine stille Beisetzung hingegen bezeichnet eine Bestattung ohne Trauerfeier. Bei stillen Beisetzungen sind in der Regel nur die engsten Verwandten, oft sogar nur der jeweilige Lebensmensch anwesend. Bei einem anonymen Begräbnis gibt es gar keine Trauergäste.

Wie läuft eine anonyme Bestattung ab?

Der Ablauf der anonymen Bestattung unterscheidet sich nur insofern vom Ablauf einer nicht anonymen Beisetzung, als dass beim anonymen Begräbnis die Aufbahrung, die Trauerfeier und der Leichenschmaus entfallen. Sofern es Hinterbliebene gibt, werden diese in der Regel nicht über den Ort und den Zeitpunkt der Beisetzung informiert. Bei der Beisetzung sind demnach lediglich die Mitarbeiter des jeweiligen Bestattungsunternehmens sowie jemand von der Friedhofsverwaltung anwesend. 

Eine anonyme Bestattung ist in der Regel eine Urnenbestattung. Es gibt allerdings auch ein paar wenige Friedhöfe, auf denen ein anonymes Begräbnis auch als Erdbestattung (Bestattung in einem Sarg und nicht in einer Urne) möglich ist. In beiden Fällen ist die Grabstelle nicht als solche gekennzeichnet. Es gibt also weder eine Plakette, noch einen Grabstein. 

Auf den meisten Friedhöfen gibt es zum Zweck der anonymen Beisetzung sog. Urnenwiesen. Im Anschluss an die Beisetzung wird die Grabstelle mit Rasen besetzt und ist danach nicht mehr als solche zu erkennen.

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Wie sieht ein anonymes Grab aus?

Das Besondere an einem anonymen Grab ist, dass es in der Regel nicht aussieht wie ein Grab. Auf den meisten Friedhöfen befinden die anonymen Gräber sich unter einer Rasen- bzw. Wiesenfläche, auf der die einzelnen Grabstellen nicht gekennzeichnet sind (sog. Urnenwiesen).

 Anonyme Gräber sind oft Gemeinschaftsgräber, in denen mehrere Verstorbene beerdigt werden. Die Angehörigen eines Verstorbenen kennen die genaue Lage der Grabstelle ihres Angehörigen nicht. 

Wer wird anonym beerdigt?

Anonyme Bestattungen finden oft im Rahmen einer sog. Sozialbestattung (früher auch Armenbegräbnis genannt) statt. Sozialbestattungen werden vom Land Österreich in Auftrag gegeben, wenn es keine Angehörigen gibt bzw. wenn den Angehörigen selbst die finanziellen Mittel fehlen, und kein Nachlass vorhanden ist, aus dem die Kosten der Beisetzung beglichen werden können. 

Aber auch außerhalb der Sozialbestattung ist die Entscheidung für eine anonyme Bestattung häufig finanziell motiviert, da es sich um eine der kostengünstigsten Bestattungsarten handelt. Es fallen weder Kosten für einen Grabstein, noch für die Grabpflege an. 

Auch in Österreich gibt es immer mehr Menschen, die sich im Rahmen ihrer Bestattungsvorsorge für ein anonymes Begräbnis entscheiden, weil sie ihren Angehörigen nicht zur Last fallen wollen.

Weitere Gründe für eine anonyme Bestattung

  1. Nichtidentifizierbarkeit des oder der Verstorbenen (etwa bei Kriegsopfern, Naturkatastrophen, Pandemien, Genozid; Massengräber werden ausgehoben und erfordern eine gemeinsame Bestattung einer Vielzahl an Menschen)
  2. Um Grabraub oder Leichendiebstahl zu verhindern
  3. Zum Schutz vor der Öffentlichkeit: Handelt es sich bei der beigesetzten Person um jemanden, der stark polarisiert hat? Dann kann durch eine anonyme Bestattung Grabschändung verhindert oder einer unerwünschten Pilgerstätte vorgebeugt werden (Kriegsverbrecher, terroristische Attentäter, Amokläufer, Personen des NS-Regimes).
  4. Zum Schutz der Hinterbliebenen (die Angehörigen von Verstorbenen eben genannter Personengruppen sind oft Anfeindungen ausgesetzt.

Manchmal entscheiden Menschen sich auch für eine anonyme Bestattung, weil sie aus ihrem Abschied kein Spektakel machen möchten. Ganz nach dem Motto: Im Stillen leben, im Stillen sterben. Der Wunsch nach einer anonymen Bestattung sollte in JEDEM Fall berücksichtig werden. Auch wenn er sich möglicherweise nicht mit den eigenen Vorstellungen deckt. 

Was ist eine halbanonyme Bestattung?

Bei einer halbanonymen Bestattung ist die Grabstelle an sich zwar anonym und häufig auch nicht als solche zu erkennen (z.B. eine Urnenwiese), aber die Namen der halbanonym beigesetzten Personen sind auf einer Tafel oder Stele am Rande des Gräberfeldes bzw. am jeweiligen Gedenkplatz verewigt. Im Gegensatz zu der vollständig anonymen Bestattung haben die Angehörigen bei der halbanonymen Bestattung also einen festen Platz, an dem sie der verstorbenen Person gedenken und Trauerarbeit leisten können.

Gibt es bei einem anonymen Begräbnis eine Trauerfeier?

Ob im Vorfeld der anonymen Beisetzung eine Trauerfeier stattfindet, hängt stark davon ab, aus welchen Gründen die Bestattung anonym stattfindet. Erfolgt die Bestattung im Rahmen einer Sozialbestattung anonym, gibt es keine Trauerfeier. In diesem Fall werden die Angehörigen, sofern es welche gibt, auch nicht über den Ort oder die Zeit der Beisetzung informiert. 

Aber selbstverständlich gibt es auch Fälle, in denen die verstorbene Person selbst sich die anonyme Bestattung gewünscht hat, die Familie und Freunde aber trotzdem zu einer Trauerfeier zusammenkommen. Diese findet dann in der Regel beim Bestattungsinstitut Ihrer Wahl oder im Krematorium statt. Auf diese Weise können die Angehörigen dem Verstorbenen die letzte Ehre erweisen, bevor er oder sie zur letzten Ruhe in der nicht gekennzeichneten Grabstelle gebettet wird. Man spricht auch dann von einer halbanonymen Bestattung.

Ähnlich verhält es sich, wenn die Angehörigen sich für eine anonyme Bestattung entscheiden, weil sie zum Beispiel zu weit entfernt wohnen, um der Grabpflege nachkommen zu können. Auch in solchen Fällen findet oft eine Trauerfeier statt, bevor die verstorbene Person anonym beigesetzt wird.

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Was kostet eine anonyme Bestattung?

Die durchschnittlichen Bestattungskosten in Österreich liegen bei rund 5.000 €. Für die meisten Menschen ist dies eine Summe, die nicht einfach am Sparbuch liegt. Und gibt es keine Bestattungsvorsorge in Form einer Sterbegeldversicherung oder eines Treuhandkontos, kann die Bestattungsplanung für Angehörige schnell zur Herausforderung werden. Die anonyme Bestattung ist eine der kostengünstigsten Beisetzungsformen, weil sie mit sehr wenig Aufwand verbunden ist. 

Wir haben ein Kostenbeispiel für Sie: In diesem Fall handelt es sich um eine Feuerbestattung mit anonymer Beisetzung auf einem Wiener Friedhof (anonyme Urnenbestattung).

Basisleistungen BestatterKosten
Vollumfängliche Organisation der Bestattung (Behördenwege und Formalitäten, Friedhof)ab 700 €
Kremationssarg (inkl. Einbettung)ab 400 €
Einäscherung (inkl. Aschekapsel)ab 350 €
Verabschiedungsfeier im Krematoriumab 400 €
Beisetzung am gewünschten Friedhof inkl. 10-jähriger Ruhezeitca. 400 €
Gesamtkosten (inkl. USt.)ab 2.250 €

Als Fremdleistungen und Gebühren sind außerdem noch 23,60 € als Amtsgebühr für die Sterbeurkunde sowie 160 € für Krankenhausgebühren zu erwarten.

Was ist die günstigste anonyme Bestattung?

Neben der anonymen Urnenbestattung gibt es auch die Möglichkeit einer (weitgehend) anonymen Naturbestattung. Die Kremationsasche kann entweder in einer wasserlöslichen Urne in der Donau beigesetzt werden (See- bzw. Donaubestattung) oder auf einem der Waldfriedhöfe in Österreich (Baumbestattung). 

Bei einer anonymen Seebestattung wird eine wasserlösliche Urne in einem Fluss beigesetzt. Da normalerweise mehrere Urnen pro Fahrt beigesetzt  werden und außerdem die Kosten für einen Grabplatz, Grabstein und die Grabpflege entfallen, ist die anonyme Seebestattung deutlich günstiger als die herkömmliche Seebestattung. Bei anonymen Baumbestattungen wird die Namenstafel am Bestattungsbaum weggelassen. 

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Alternative zum anonymen Begräbnis: die Urne zu Hause

Benu – Bestattung und Vorsorge bietet als besonders kostengünstige Alternative zur anonymen Bestattung die Urne zu Hause an. In Österreich kostet die Kremation mit anschließender Urnenaufbewahrung zu Hause zwischen 2.000 und 3.000 Euro. Bei Benu kostet die Urne zu Hause aktuell 2.459 €. Dieser Preis umfasst die Basis-Leistungen der Abholung, der Kremation und der Übergabe sowie Unterstützung bei allen notwendigen Formalitäten.