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Verfasst von Lukas Wurzinger
11. Mai 2022 – Lesezeit: 6 Minuten
Inhaltsverzeichnis
In Wien gibt es eine Vielzahl an Friedhöfen. Wer eine Bestattung in Wien plant, sollte also genau über die jeweiligen Angebote der verschiedenen Friedhöfe der Stadt Bescheid wissen.
So etwa, ob Sie einen städtischen oder konfessionellen Friedhof bevorzugen. Vielleicht ist aber auch eine Baumbestattung auf einem der idyllischen Waldfriedhöfe das Richtige für Sie? Benu hat sämtliche Informationen zu den zahlreichen Wiener Friedhöfen für Sie zusammengetragen.
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Schon im Mittelalter wurden die Verstorbenen in Wien in direkter Nähe zur Kirche beigesetzt, nämlich auf einem sogenannten "Freithof". Im Unterschied zu den heutigen Friedhofskonventionen war dieser damals ein Ort des öffentlichen Lebens, an dem auch gefeiert und gehandelt wurde.
Im Laufe der Zeit wurden diese "eingefriedeten Orte" (so die Bedeutung von Freithof) dann zum heutigen Friedhof umbenannt.
Die Friedhöfe, die sich im Mittelalter noch in der Innenstadt befanden, wurden im 16. Jahrhundert aus hygienischen Gründen sowie Platzmangel weiter nach außen in die Vorstädte beziehungsweise Außenbezirke verlegt.
Die hygienischen Umstände waren zum größten Teil der zu der Zeit ausgebrochenen Pest geschuldet, weshalb erstmals auch Friedhöfe außerhalb der Stadtmauern geschaffen wurden.
Im Laufe des 18. Jahrhunderts wurden dann nach und nach alle Friedhöfe innerhalb des heutigen Gürtels geschlossen oder zu Grünflächen umgebaut. Einzig die Kirchengruft des Salesianerklosters, die Kaisergruft und die Stephansgruft durften bestehen bleiben.
Seitdem gibt es, mit Ausnahme des jüdischen Friedhofs in der Rossau keine Friedhöfe mehr in den inneren Bezirken Wiens.
In Wien gibt es, wie in vielen anderen Großstädten, eine Vielzahl an verschiedenen Friedhöfen. Diese unterscheiden sich zum Beispiel durch die Konfession oder die Bestattungsart.
Im Folgenden sehen Sie alle Arten von eigenständigen Friedhöfen, die in Wien zu finden sind. Zusätzlich dazu gibt es eine buddhistische Abteilung am Wiener Zentralfriedhof oder Tiergräber in der Feuerhalle Simmering.
Die meisten Friedhöfe in Wien werden von der "Friedhöfe Wien GmbH" verwaltet. Die 46 städtischen Friedhöfe beherbergen insgesamt mehr als 550.000 Grabstellen und sind auf 12 Wiener Gemeindebezirke verteilt.
Jährlich finden dort ca. 14.000 Bestattungen statt, darunter Erd- sowie Feuerbestattungen. Die Feuerhalle Simmering beherbergt außerdem einen eignen Urnengarten und einen Tierfriedhof.
Außerdem bieten die Friedhöfe Wien ein eigenes Tool zur Verstorbenensuche an. Benu hat die Datenbanken zur Gräbersuche aller Friedhöfe in und um Wien zur besseren Übersicht für Sie zusammengefasst.
Hier finden Sie eine Liste mit allen städtischen Friedhöfen Wiens und deren Adressen:
Der größte und umfangreichste Friedhof Wiens ist der Zentralfriedhof in Simmering. Mit einer Fläche von 2,5 Quadratkilometern, ca. 330.000 Grabstellen und rund 3 Millionen Verstorbenen gehört er sogar zu den größten Friedhofsanlagen in ganz Europa.
Er eröffnete im Jahre 1874 und wurde seither sieben Mal erweitert. Zu seiner Eröffnung galt der Wiener Zentralfriedhof sogar als größter Friedhof Europas. Heute ist er nicht nur einer der bedeutendsten Friedhöfe Wiens, sondern auch eine wichtige Sehenswürdigkeit der Stadt.
Neben dem städtischen Teil des Friedhofs befinden sich dort außerdem eigene Abteilungen der verschiedensten Konfessionen. So befinden sich am Zentralfriedhof eigene evangelische, jüdische, muslimische, buddhistische, orthodoxe und mormonische Abteilungen. Außerdem finden sich dort Wald- und Kriegsgräber.
Auch eigene evangelische Friedhöfe beziehungsweise Friedhofsabteilungen sind in Wien zu finden. Eine evangelische Abteilung befindet sich am Zentralfriedhof, zu erreichen über das 3. Tor. Der evangelische Friedhof Matzleinsdorf befindet sich im 10. Wiener Gemeindebezirk in der Nähe des Matzleinsdorfer Platzes.
Der evangelische Friedhof Simmering öffnete 1904 seine Pforten und wird seither trotz seiner Lage am Zentralfriedhof nicht von der Stadt Wien, sondern einem eigenen Friedhofsausschuss zweier evangelischer Gemeinden verwaltet. Er beherbergt eine eigene Friedhofskirche und eine Aufbahrungshalle.
Der evangelische Friedhof Matzleinsdorf wurde 1858 als erster heute noch bestehender evangelischer Friedhof Wiens eröffnet.
Auf seinem Gelände befindet sich die Christuskirche sowie ein russischer Soldatenfriedhof mit 32 Einzelgräbern. Außerdem fanden hier einige berühmte Persönlichkeiten wie zum Beispiel Friedrich Hebbel ihre letzte Ruhe.
Jüdische Friedhöfe sind in Österreich im Vergleich zu anderen Konfessionen relativ häufig vorhanden. Sie zeichnen sich durch eine hohe Dichte der Gräber und Grabsteine aus, da ein Grabplatz nicht neu belegt oder gestört werden darf.
Auch Blumenschmuck ist dort selten anzutreffen, stattdessen werden zum Gedenken kleine Steine auf das Grabmal gelegt.
In Wien gibt es insgesamt 6 jüdische Friedhöfe beziehungsweise Friedhofsabteile. Einige davon werden heute nicht mehr belegt und sind zurzeit nicht beziehungsweise nur mit vorhergehender Schlüsselabholung begehbar.
Zwei der jüdischen Friedhöfe befinden sich am Wiener Zentralfriedhof an der Simmeringer Hauptstraße in 1110 Simmering. Der Alte Israelitische Friedhof ist an Tor I und der Neue Israelitische Friedhof an Tor IV gelegen.
Zusammen beherbergen die Friedhöfe rund 140.000 Verstorbene, wobei der Neue Israelitische Friedhof noch heute belegt wird.
Der Friedhof in der Rossau/ Seegasse wurde Mitte des 16. Jahrhunderts erbaut und ist damit der älteste jüdische Friedhof Österreichs. Er wird heute nicht mehr belegt, wird aber seit 2011 von der Gemeinde Wien und dem Bundesdenkmalamt laufend saniert.
Auch die jüdischen Friedhöfe Währing und Floridsdorf werden heute nicht mehr belegt. Während der Währinger Friedhof derzeit wegen Sanierungsarbeiten geschlossen ist, kann für den Friedhof Floridsdorf bei vorheriger telefonischer Anmeldung bei der Israelitischen Kultusgemeinde ein Schlüssel abgeholt werden. Das jüdische Abteil des Friedhofs Döbling ist dagegen frei zugänglich.
Selbstverständlich sind in Wien auch römisch-katholische, also sogenannte Pfarrfriedhöfe zu finden. Christliche Friedhöfe, sowohl römisch-katholische als auch evangelische, können oftmals an Parkflächen erinnern, da sie größere Grünflächen besitzen. Solche finden Sie in Wien in Nussdorf, Penzing sowie am Kahlenberg.
Der Pfarrfriedhof Kahlenberg ist auf ebendiesem idyllischen Berg zwischen Weingärten in Wien gelegen und wurde 1878 dort errichtet. Zuvor befand er sich rund um die dort gelegene Kirche.
Der Pfarrfriedhof Nussdorf bietet Ihnen erstmals die Möglichkeit, eine Urne an einem Weinstock beizusetzen. Bereits zu Lebzeiten können Sie dort Ihren gewünschten Weinstock auswählen. Im Christen- sowie Judentum gilt der Weinstock als heiliger Strauch und Baum des Lebens.
Während der ehemalige Friedhof Penzing um die Jakobskirche angelegt war, befindet er sich seit 1859 an seinem heutigen Standort.
Oft gibt es in Österreich auf christlichen Friedhöfen auch islamische Gräberfelder für die Bewohner der jeweiligen Städte und Gemeinden. Allerdings haben diese Friedhöfe meist keine islamische Bauart, sind also nicht schräg rechteckig angeordnet, um den Verstorbenen den Blick nach Mekka zu gewähren.
In Wien gibt es eine solche Abteilung am Zentralfriedhof. In Simmering eröffnete 2008 außerdem der erste islamische Friedhof Österreichs.
Eine islamische oder auch muslimische Bestattung hat einen besonderen Charakter und läuft nicht wie traditionelle westliche Beisetzungen ab. In unserem Ratgeberartikel zur muslimischen Bestattung finden Sie alle Informationen dazu.
Am Zentralfriedhof in Simmering existiert bereits seit Mitte der 1970er-Jahre eine eigene islamische Abteilung. Zusätzlich dazu wurden im Laufe der Zeit eine weitere islamische sowie eine islamisch-ägyptische Abteilung geschaffen, bei denen alle Gräber gen Mekka gerichtet sind.
Der Islamische Friedhof im 23. Bezirk ist der erste eigenständige muslimische Friedhof Österreichs. Insgesamt gibt es nur einen Weiteren im Lande, nämlich in Altach in Vorarlberg.
Eine wunderschöne Art der Beisetzung, besonders für sehr naturverbundene Personen, die sich auch mit moderneren Bestattungsmöglichkeiten auseinandersetzen möchten und identifizieren können, ist die sogenannte Baumbestattung.
Wegen des Friedhofzwangs in Österreich gibt es eher wenige Gebiete, in denen Baumbestattungen möglich sind. Es gibt dennoch ein paar Möglichkeiten für eine Baum- oder Waldbestattung in Wien. Darunter der Josefsdorfer Friedhof am Kahlenberg, die Waldfriedhöfe am Wiener Zentralfriedhof in Simmering, der Stammersdorfer Zentralfriedhof, der Klosterwald Wien-Kahlenberg und der Wald der Ewigkeit 1140 Wien / Mauerbach.
Eine idyllische und auch kostengünstige Variante bietet der Klosterwald Kahlenberg. Er liegt auf rund 484 Metern mit Ausblick auf Wien. Zwar zählt das Gebiet eigentlich noch zu Niederösterreich, grenzt aber direkt an den 19. Bezirk und ist somit gerade für Wienerinnen und Wiener leicht zu erreichen, egal ob mit Bus oder Auto.
Auch die Kosten sind beim Klosterwald am Kahlenberg überschaubar, denn eine würdevolle Bestattung muss nicht immer teuer sein. Gerne helfen wir Ihnen bei der Ermittlung der Kosten und bereiten ein unverbindliches Angebot für Sie vor:
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Wie der Name bereits vorwegnimmt, sind Soldatenfriedhöfe für im Krieg gefallene Soldaten erbaut worden. Sie wurden vor allem durch die beiden Weltkriege zahlreich notwendig.
Heutzutage dienen sie als Mahnmale der Geschichte und nicht mehr der Heldenverehrung. In der Regel sind sie kaum oder nur sehr schlicht verziert und bestehen aus Einzelgrabstätten.
Der Friedhof der Namenlosen befindet sich wie auch der Zentralfriedhof im 11. Wiener Gemeindebezirk. Genau genommen handelt es sich sogar um zwei Friedhöfe, von denen allerdings nur noch einer als solcher erkennbar ist.
1840 fand am ersten Friedhof der Namenlosen die erste Bestattung eines unbekannten Verstorbenen aus der Donau statt. Der neue Friedhof der Namenlosen beherbergt 104 Wasserleichen, von denen 43 davon identifiziert werden konnten. Die anderen Kreuze tragen die Inschrift „unbekannt“.
Inzwischen wird der Friedhof als stillgelegt geführt. Der jüngste Grabstein trägt das Jahr 1953 auf sich.
Jährlich wird dort vom Fischerverein Albern am ersten Sonntag nach Allerheiligen eine Gedenkfeier abgehalten. Dabei wird ein selbstgebautes Floß mit Kränzen, Blumen, Kerzen und einem symbolischen Grabstein mit der Inschrift "Den Opfern der Donau" ins Wasser gesetzt.
In der Regel werden Verstorbene auf dem Friedhof ihrer Stadt oder ihrer Gemeinde beigesetzt.
Es ist aber selbstverständlich ebenso möglich, in der Stadt oder Gemeinde der Verwandtschaft beigesetzt zu werden, sofern ein entsprechender Antrag gestellt wird.
Einen gesetzlichen Anspruch auf einen Grabplatz haben Sie allerdings nur in der Stadt oder Gemeinde, in der Sie vor Ihrem Tod gemeldet waren.
Erkundigen Sie sich diesbezüglich bei der betreffenden Friedhofsverwaltung. Das Team von Benu hilft Ihnen gerne dabei.
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Wie Sie wahrscheinlich bereits bemerkt haben, sind Friedhöfe in den meisten Fällen in öffentlicher oder kirchlicher Hand.
Somit liegen auch die Verwaltung und der Betrieb in den Händen der Gemeinden und Städten oder örtlichen Glaubensgemeinschaften wie zum Beispiel der katholischen und evangelischen Kirche, der Israelischen Kultusgemeinde oder der Islamischen Glaubensgemeinschaft.
Kirchliche Friedhofsträger sind in der Regel dazu angehalten, sich selbst zu tragen. Ihre Einnahmen generieren kirchliche sowie auch kommunale Friedhöfe jeweils mithilfe der Friedhofsgebühren sowie durch Gärtnerarbeit und Grabpflege.
Außerdem gibt es Friedhöfe, die von Stiftungen oder gemeinnützigen Vereinen finanziert werden. Ein Beispiel sind Soldatenfriedhöfe, die durch das schwarze Kreuz finanziert werden.
Private Friedhofsträger im traditionellen Sinne gibt es aufgrund der Bestattungsgesetze bislang nicht. Allerdings sind Naturbestattungen und die damit verbundenen Bestattungsanlagen zum Teil in privater Hand.
Prinzipiell verfasst jeder Friedhofsträger seine eigene Friedhofsordnung, in der die Pflichten, Verbote und Rechte zusammengefasst sind, wobei sie sich an das in Wien herrschende Friedhofs- und Bestattungsrecht halten müssen.
In der Friedhofsordnung finden Sie wichtige Informationen wie Öffnungszeiten, gewerbliche Tätigkeiten, Nutzungsrechte und Ruhefristen von Grabplätzen sowie zu Beisetzungen und Trauerfeiern.
Außerdem beinhalten sie die Gebühren für die Friedhofsnutzung und Bestimmungen zur gärtnerischen und künstlerischen Gestaltung des Friedhofs und der Gräber.
Mit der Verstorbenensuche in Wien hat jeder die Möglichkeit, nach Verstorbenen beziehungsweise deren genauen Beisetzungsort zu suchen.
Zu diesem Zweck bieten die Friedhöfe Wien sowie die Israelitische Kultusgemeinde und der evangelische Friedhof Matzleinsdorf eigene Suchmaschinen beziehungsweise Online-Datenbanken an, die Ihnen die Suche erleichtern sollen.
Benu Bestattung & Vorsorge
Anastasius-Grün-Gasse 11/1-2
1180 Wien
Benu Bestattung & Vorsorge
Burggasse 5
1070 Wien
Quellen
Wikipedia - Friedhof der Namenlosen
IGGÖ - Islamische Friedhöfe
Friedhöfe Wien - Friedhöfe Wien
Wikipedia - Islamischer Friedhof Wien
Israelitische Kultusgemeinde - Israelische Friedhöfe in Wien
Wikipedia - Wiener Friedhöfe
Pfarre Kahlenbergdorf - Pfarrfriedhof Kahlenberg
Pfarrfriedhof Penzing - Pfarrfriedhof Penzing
Pfarre Nussdorf - Pfarrfriedhof am Nussberg
Wikipedia - Wiener Zentralfriedhof
Evangelischer Friedhof Matzleinsdorf - Evangelischer Friedhof Matzleinsdorf
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